Heute poste ich im Auftrag von Susi. Sie ist unterwegs und hat mich gebeten ihre Sneak-Berichterstattung zu übernehmen. Das ist besonders gemein, da der Film bei mir nur eine vage Fassungslosigkeit hinterlassen hat und ich mich immer noch frage „Warum?“. Ich entschuldige mich also vorab, dass meine Analyse weniger treffend ist, als es die von Susi sicherlich wäre.
FSK 16
Spiellänge: 94 Minuten
Dom Hemingway ist ein begnadeter Tresorknacker, trotzdem ging sein letzter Coup daneben. Weil er seine Auftraggeber nicht verraten wollte, landet er im Knast. 12 Jahre Haft hat er nun abgebüßt. Der Film beginnt als Dom gerade seine Haftstrafe abgesessen hat und zurück in die Freiheit kommt. Er möchte die verpassten Jahre wieder aufholen: dazu gehören Alkohol, Drogen und natürlich Frauen. Um all das zu finanzieren versucht er sich von seinem ehemaligen Auftraggeber eine rechtmäßige Bezahlung abzuholen. Auch privat räumt Dom Hemingway auf, er versucht seiner Tochter näher zu kommen, der er nie ein guter Vater war.
An sich klingt das alles gar nicht so schlecht und in „Dom Hemingway“ gab es auch einige wirklich komische Szenen. Richtig inspirierend und literarisch war dann aber doch nur der Titel des Films. Leider haben mich einfach die ersten 5 Minuten schon zu sehr verwirrt. Da steht Dom Hemingway, zu sehen in einer tollen Nahaufnahme, im Gefängnisbad und hält eine epische Rede auf seine primären Geschlechtsmerkmale. Das setzt ganz neue Maßstäbe im „Dirty Talk“ und hat mir nicht so richtig gesagt um was es in dem Film gehen wird.
Insgesamt kann ich das auch heute noch nicht ganz erklären. Wenn es eine Sozialstudie der britischen Gesellschaft ist, dann hat diese sich nicht sonderlich positiv oder facettenreich dargestellt. Interessant war, dass viele Szenen eine theaterartige Wirkung auf uns hatten. Dom Hemingway, sein Freund Dickie und Mr. Fontaine sein ehemaliger Auftraggeber stehen in einem skurril ausgestatteten Kaminzimmer und beschimpfen sich mit literarischer Qualität. Die Gespräche wirken so geziert und die Personen so statisch „hingestellt“, dass wir uns sofort fühlten wie in einem kleinen modernen Theater.
„Dom Hemingway“ ist kein Film den man gesehen haben muss, dürfte aber Freunden skurriler Geschichten Spaß machen. Im Vergleich hat uns aber „Drecksau“ doch deutlich besser gefallen. „Drecksau“ geht zwar in eine sehr ähnliche Richtung, hatte aber doch noch mehr Vielfalt in der Handlung zu bieten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen