„Ketchuprote Wolken“ habe ich bei den Neuheiten auf Skoobe entdeckt und es mir dann einfach mal abends, zur Ablenkung, ausgeliehen. Ein Buch, das ich sonst vermutlich nie gekauft oder aus der Bibliothek geholt hätte. Für mich wäre das in diesem Fall kein allzu großer Verlust gewesen.
288 Seiten
12,99 € (Taschenbuch)
Die 15-jährige Zoe schreibt Briefe an einen Mörder, der in Texas im Todestrakt sitzt. Das tut sie nicht, um den Häftling zu Unterhalten oder „etwas Gutes“ zu tun, sondern um ihre Schuld von sich zu schreiben. Zoes Vergehen ist von Anfang an Thema ihrer Briefe, doch wird erst sehr spät enthüllt, was wirklich zwischen ihr und ihrer großen Liebe geschah.
Dies ist nicht das erste Buch in Briefform, welches ich vorstelle. Ich habe einfach einen Faible für diesen Aufbau. In diesem Buch fand ich ganz besonders spannend, dass Zoe an einen Mörder schreibt, ihr Herz ausschüttet und nie eine Antwort erhält. So erfährt man Stück für Stück ihre Geschichte dieser großen „Schuld“ die sie auf sich lud ohne dass die Geschichte durch Antworten gelenkt werden würde.
An sich hat mir „Ketchuprote Wolken“ ganz gut gefallen, so richtig warm geworden bin ich mit dem Buch aber trotzdem nie. Zoe als Protagonistin ist zwar schon irgendwie sympathisch aber die Darstellungen aus ihrer Sicht haben mich zum Teil doch sehr irritiert. Die Handlung wurde für meinen Geschmack zu langwierig aufgebaut und zu nebulös umschrieben. Mir ist klar, dass das zur Spannung beitragen soll, das endgültige Ergebnis war diesem ganzen Tamtam aber dann doch nicht ganz angemessen.
Mein Problem mit dem Buch liegt vermutlich außerdem daran, dass ich nicht wirklich einordnen kann für Leser welchen Alters es gedacht war. Zum Teil sind die Handlungsstränge zwischen Zoe und ihrer großen Liebe schon recht „erwachsen“ für junge Leser, die Probleme in der Familie oder Zoes Gedankengänge und Hobbies wirken dagegen wieder so niedlich-kindlich, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Teenie daran sonderlichen Gefallen finden wird.
Ich mach es heute ganz kurz: für junge Leser ist dieses Buch vermutlich ein schöner Einstieg in Themen rund um erste Liebe und bietet dabei auch noch ein bisschen Spannung. Der ungewöhnliche Erzählstil ist dabei schön umgesetzt. Für mich war dieser Ausflug in den Bereich „Jugendbuch“ nicht sonderlich passend, wirklich bewerten möchte ich es daher nicht.
Oh wie schade dass es dir nicht gefallen hat. Ich fand es gut, wenn auch nicht sooooo gut wie das Debüt von Pitcher. Das kann ich dir nur ans Herz legen, weil es völlig anders ist als dieser Roman. Ich würde dieses Buch allerdings auch nicht ins Jugendbuch Genre einsortieren.
AntwortenLöschenLG
Ja, es war irgendwie echt schade, dass das Buch mich nicht wirklich überzeugen konnte, hatte es doch einige tolle Ansätze. Das andere Buch der Autorin klingt aber wirkluch klasse, vielen Dank für den Tipp! :)
LöschenLiebe Grüße