Sonntag, 2. November 2014

Adieu alter Rattenbau!

Der Umzug ist in vollem Gange und wir verlassen hiermit den alten Blogger-Rattenbau. Bitte folgt uns doch in den frischen, neuen Rattenbau.

Bitte hier entlang:




Samstag, 1. November 2014

Challenge 2014: 11. Leseexperiment

 

Der Endspurt beginnt! Mit dem vorletzten Leseexperiment wollen wir der Reisefreudigkeit der Frau huldigen, die uns hierzu inspiriert hat:

"Tippe wahllos auf die Weltkarte und lies ein Buch, das in dem gewählten Land spielt."

Es gilt die übliche 25er-Regel. Wir wünschen euch, dass ihr viele neue Länder entdecken könnt!
Ich nehme an diesem Experiment nicht teil, weil Alex mich im neuen Blog zum Kategorien und Labels kleben verdonnert hat. Dafür wird mich Alex würdig vertreten.


Alex' Auswahl:
Das mit dem "blind auf eine Landkarte" tippen hat sich als schwieriger erwiesen als gedacht, da wir gar keine echte Karte mehr zu Hause haben. Ich habe überlegt Postkarten von Freunden zu mischen und eine blind zu ziehen, habe aber festgestellt, dass ich dann dringend einen Ostsee-Roman lesen müsste. Beim blind rumtatschen auf dem Tablet hat sich Google Maps immer wieder geschlossen.
Kurz: ich habe eine andere Lösung gesucht und bin dabei mal wieder bei random.org gelandet! Die haben neben Zufallsgeneratoren für Zahlen und Listen auch einen Generator für eine beliebige geographische Lokation. Gesagt, getan... ich hab's ausprobiert:


Da wir mit unserer Challenge immer einen Anreiz liefern wollten kreativ zu sein, war ich ganz kreativ und habe selbst entschieden: das gilt so und das ist Canada!

Galt es also ein Buch zu finden, das in Canada spielt. Schnell hatte ich eine leise Ahnung und konnte mich an ein Buch aus der Verlagsvorschau des Berlin Verlags erinnern:

"Requiem" von Frances Itani
Berlin Verlag
352 Seiten
19,99 € (Hardcover)

Ein Buch über die Internierung japanischer Einwohner in Canada 1942, ein Thema von dem ich bisher noch nie etwas gehört hatte. Ich bin ein heimlicher Canada-Fan (deswegen hab ich mich so klaglos mit dem Ergebnis abgefunden...) und deswegen interessiert mich auch dieses besondere Kapitel kanadischer Geschichte ganz besonders.

Da ich noch keine Rezensionen zu diesem Buch gefunden habe bin ich besonders gespannt, wie es mich ansprechen wird. Ich hänge zwar mit meinen LeseExperimenten ziemlich hinterher, hier möchte ich aber dranbleiben!


Wir wollen die Chance außerdem nutzen, um folgendes zu verkünden:

Wir planen nicht die Challenge nächstes Jahr zu wiederholen. Es hat uns wirklich sehr viel Spaß gemacht und wir freuen uns auf das letzte Experiment und darauf eine Gewinnerin küren zu können. Einerseits finden wir, dass es zum Charakter der Experimente gehört, das sie einmalig bleiben oder zuzmindest nicht jedes Jahr aufs Neue wiederholt werden sollten. Andererseits haben wir noch viele andere Projekte vor uns. Wer auf meinen Sub schaut, sieht zum Beispiel, dass nächstes Jahr meine eigene Sub-Abbau-Challenge auf mich wartet.

Aber wir wollen euch folgendes Angebot machen: Wenn sich bis Ende des Jahres 15 Teilnehmer/-innen finden, die gerne wieder an unseren Experimenten teilnehmen wollen, werden wir uns wieder zwölf Experimente ausdenken. Allerdings werden wir selber nicht mehr an den Experimenten teilnehmen (wir haben es ja schon dieses Jahr mehr schlecht als recht geschafft). Schreibt dafür einfach einen Kommentar unter diesen Post.

Freitag, 31. Oktober 2014

Filmfreitag: Die Auserwählten im Labyrinth


Ganz wie versprochen! Heute folgt der Film zum Buch! Da ich so begeistert vom Buch war, wollte mein Mann ihn gleich im Kino sehen und so machten wir uns Sonntag abend auf.

"Die Auserwählten im Labyrinth" FOX Deutschland
Kinostart: 16.10.2014
Spiellänge: 113 Minuten
FSK 12

Zum Inhalt nur noch mal kurz: Genau wie im Buch beginnt der Film mit Thomas im Fahrstuhl, wie er ohne Erinnerungen auf die Lichtung kommt, wo er auf etwa 50 Jungen trifft, die dasselbe Schicksal erlitten haben, umgeben von einem riesigen Labyrinth. Aber dann kamen schon die ersten Abweichungen.

Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, weil es dafür nötig wäre zu viel vom Inhalt zu verraten. Am besten fasst man es so zusammen: Der Film ist FSK 12 und das Buch meiner Ansicht nach FSK 16. Im Film gehen die Jungs untereinander sehr zivilisiert und gebildet miteinander um, das Buch besticht durch die authentische, herbe Sprache. Der Film lässt viele Dinge weg oder vereinfacht sie, was für mich im Buch die ständige Angstatmosphäre und damit den Horror ausgemacht hat. Sie haben dafür im Film zwar eine gute Lösung gefunden, aber dadurch sind auch unlogische Punkte aufgetreten, die es im Buch nicht gab.

Mein klares Fazit: Wer das Buch kennt, kann sich den Film sparen. Außer man hat mal Lust sich aufzuregen. Wer das Buch nicht kennt, kann den Film sehen, aber wird ihn insgesamt zwar als spannend, aber nur als nette Geschichte empfinden. Der Film ist damit mehr für Jugendliche geeignet als das Buch.

Aufgrund der "Weichspülung" der Geschichte, die sie insgesamt weniger authentisch und spannend macht, vergebe ich 3 von 5 Kinoratten.

Der Film in einem Zwitschern:
#MazeRunner: Der Film ist FSK 12, darunter leidet die Spannung & Authentizität. Wer das Buch kennt, braucht den Film nicht zu sehen.

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Rezension: Die Auserwählten im Labyrinth von James Dashner

Ich hatte es ja befürchtet - dieses Buch habe ich einfach weggeschnupft. Montag 20:00 Uhr gekauft, Freitag 08:00 Uhr ausgelesen. Meine Arbeitswoche hat schwer unter dieser Sucht gelitten. Aber ich weiß immer noch nicht, ob und wann ich mir Teil 2 kaufe.

„Die Auserwählten im Labyrinth" von James Dashner
Carlsen Verlag
490 Seiten
9,99 € (Taschenbuch)

Thomas wacht in einem dunklen Fahrstuhl auf, der auf dem Weg nach oben ist. Er kann sich an nichts erinnern und weiß nicht, wo er ist. Als der Fahrstuhl anhält und seine Türen geöffnet werden, findet er sich auf einer Lichtung wieder, die von riesigem Steinmauern umgeben ist ... Mehr will ich eigentlich gar nicht zum konkreten Inhalt sagen. Die Spannung des Buches hängt wesentlich davon ab, dass die Geschichte aus Thomas Blick erzählt wird und man genau wie er alles nur ganz häppchenweise erfährt.

"Die Auserwählten im Labyrinth" ist ein Jugendbuch, weil es von Jugendlichen handelt. Alle Jungen auf der Lichtung sind zwischen 13 und 18 Jahren alt. Aber es ist nicht unbedingt nur ein Buch für Heranwachsende. Ich persönlich würde das Buch sogar FSK 16 einstufen. Die Gesellschaft, die sich die Jungen auf der Lichtung aufgebaut haben, ist intelligent und von Ordnung geprägt, aber auch von Gnadenlosigkeit. An einigen Stellen scheint das Einhalten von Regeln wichtiger als Menschlichkeit und Moral zu sein. Schon allein das ist dank der wortgewaltigen Beschreibungen nicht immer etwas für Zartbeseitete. 

Auch die Sprache ist sehr authentisch. Wie die Jungen miteinander umgehen und reden ist eine sehr realistische Darstellung davon, was mit Höflichkeit und Niveau passiert, wenn Männer in einer Ausnahmesituation unter sich sind. Ein großer Unterschied zum Film übrigens, aber dazu am Freitag mehr. 

Dazu kommen für mich leichte Horrorelemente. Die Lichtung ist von einem Labyrinth umgeben, in dem gefährliche Monster hausen. Geschaffen von den so genannten Schöpfern, die alles beobachten. Dazu kommen die Auswirkungen psychischer Natur bei den Lichtern, den Bewohnern der Lichtung. Man fühlt sich ständig unsicher und verfolgt und lebt den Horror der wachsenden Angst direkt mit. 

"Die Auserwählten im Labyrinth" ist fesselnd, spannend, intelligent und gruselig. Warum ich mir noch nicht sicher bin, ob ich Teil 2 lesen will? Ich weiß nicht, ob mir die weitere Story gefällt. Genauer kann ich das nicht sagen, ohne viel zu verraten. Teil 1 gebe ich erst einmal 4 von 5 Leseratten für ein sehr gutes, spannendes Jugendbuch. Der Abzug kommt nur dank dem Vergleich zu anderen Werken - es ist reine Unterhaltungsliteratur. 

Das Buch in einem Zwitschern: 
"Die Auserwählten im Labyrinth" ist fesselnd, spannend, intelligent & gruselig. Für mich FSK16 & nur lesen, wenn 3 Tage alles egal sein kann.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Von Blogbasteleien und großen Veränderungen...

Ich kann Geheimnisse nicht so richtig gut für mich behalten, das ist einfach nicht meine Stärke. Weil mittlerweile die zweite Installation aber super geklappt hat und ich echte Hoffnung hege, dass das restliche Projekt zügig abläuft, möchte ich heute stolz verkünden:

Das Read Pack baut sich einen neuen Rattenbau!

Ihr habt es auf Twitter vielleicht schon vermutet, andere wussten es aus Hilferufen & Fragen meinerseits schon.
Wir haben uns ein Fleckchen digitales Bauland gemietet und richten dort gerade den neuen Rattenbau ein. Wir steigen von Blogger auf Wordpress um (inspiriert durch die wahre Wechselflut und viele Artikel zu tollen WP-Plugins) und werden technisch einiges aufbessern.
Bei dieser Gelegenheit soll unsere Seite aber auch optisch etwas aufgemöbelt werden Alles wird ein bisschen heller, bunter und aufgeräumter.


Im Moment feilen wir noch an vielen kleinen und größeren Details, installieren die richtigen Plugins und müssen noch einmal alle Posts hübsch formatieren. Uff.


Ein bisschen unsicher sind wir, ob wir alle Google Friend Connect Follower in unsere digitalen Umzugskisten bekommen. Wir recherchieren gerade, wie wir euch einbinden können.

Im Notfall würden wir uns aber über ein neues "Like" auf Facebook oder Bloglovin auch sehr freuen, diese beiden Kanäle sind schon ordentlich verpackt für den Umzug.

Wir hoffen, dass wir alles ohne größere Ausfallzeiten hinter uns bringen können. Lediglich beim Umzug der Domain wird es vielleicht ein bisschen Rumpeln, aber da geben wir euch rechtzeitig Bescheid. Gut Ding will erstmal Weile haben, bis dahin bauen wir ruhig im Hintergrund weiter.

Wenn die Erfahrenen Wordpress-Blogger unter euch vielleicht Tipps und Anregungen für nützliche Plugins und Widgets haben: wir sind über jeden Hinweis dankbar :-).

Freitag, 24. Oktober 2014

Angesehen: Monsieur Claude und seine Töchter

Wie schon gesagt - an meinem Geburtstag hat mich mein Mann ins Kino eingeladen. Es war ein ganz besonderes Erlebnis, denn wir sind zum ersten Mal in die Astor Film Lounge in der Frankfurter Innenstadt gewesen. Für alle Frankfurter ein kurzes Fazit: Man sitzt in den Ledersesseln wirklich besser, also gut für lange Filme, der Begrüßungssekt und die exklusvie Atmosphäre macht es zum perfekten Geschenk für besondere Tage und auch wenn sie damit Werbung machen, dass sie kein Popcorn anbieten - ich habe es vermisst. Als Film gab es den neuesten Hit aus Frankreich:

"Monsieur Claude und seine Töchter" Neue Visionen
Kinostart: 24.07.2014
Erscheinen der DVD: 01.12.2014

Spiellänge: 93 Minuten
FSK: 0
15,99 € (DVD) bzw. 17,99 € (Blu-Ray)

Website zum Film



Claude und Marie sind katholisch und haben vier wunderschöne Töchter. Ihr großer Traum ist es, dass eine ihrer Töchter in der gleichen Kirche heiraten wie sie. Doch drei Jahre hintereinander wird nur im Standesamt geheiratet - der erste Schwiegersohn ist Muslim, der zweite Jude, der dritte Chinese (mit unbekannter Religion). Alle Hoffnungen ruhen auf der vierten Tochter und so sind die Eltern überglücklich, als sie erfahren, dass der zukünftige vierte Schwiegersohn Katholik ist. Nur dass er schwarz ist, verschweigt sie.

Ich dachte, der Film ist eine Ansammlung von politisch unkorrekten Witzen ist, über die man trotzdem lachen muss. Aber er ist so viel mehr. Mehr als um die Religionsfrage geht es einfach nur darum wie schwierig es ist, wenn Partner in die Familie integriert werden sollen. Wie viele Fettnäpfchen man mit nehmen kann und wie schwer es für jeden ist, sich auf diesen neuen Menschen einzustellen, von dem man sich nicht vorstellen kann, warum er zu einem Menschen passt, den man liebt und der einem so nah ist.

Der Film hat diese Situation perfekt und authentisch eingefangen und dabei gibt es auch viel zu lachen. Ich habe nicht so gelacht wie bei den Shtis, aber dafür immer laut und aus vollem Hals. Es ist kein Film, den man im Kino gesehen haben muss oder auf DVD besitzen muss, aber man sollte ihn gesehen haben. Deswegen für dieses kleine Komödienmeisterwerk 4 von 5 Kinoratten.

Der Film in einem Zwitschern:
"Monsieur Claude und seine Töchter ist lustig und gleichzeitig wahr und authentisch und deswegen unheimlich herzerwärmend."

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Geburtstage sind was Schönes!

Hallo ihr Lieben! Kurz nach unserem Bloggeburtstag wartete ein weiteres persönliches Highlight auf mich - mein eigener Geburtstag! Und zu diesem Anlass gibt es schon immer Bücher und/oder Filme. Mein Mann hat mich zum Film eingeladen, davon werde ich noch berichten, aber heute soll es erst einmal um meine Büchergeschenke gehen.

Bei uns auf Arbeit darf man sich immer etwas zum Geburtstag wünschen. Mehrere meiner Bücher im Regal kommen daher. Dieses Jahr habe ich mich für zwei Neuzugänge aus dem Hause Fischer Taschenbibliothek entschieden. Die Kolleg(inn)en waren ganz begeistert von dem Format. Viele kannten diese besondere Ausgabe noch gar nicht. Bei der Frage "Und worum gehts?" gab es auf die Antwort "Grob um Liebe" ein Raunen von den Männern. Die genauen Storys ließen sie aber verstummen:


„Ich habe sie geliebt" von Anna Gavalda
Fischer Taschenbibliothek 
185 Seiten
9,00 € (Hardcover)

Aus dem Klappentext: "Pierre und Chloé haben nichts gemeinsam. Chloé ist Anfang dreißig, hat zwei kleine Töchter und wurde gerade von ihrem Mann verlassen. Pierre ist Mitte sechzig, ihr Schwiegervater und ein unsensibler, arroganter Bourgeoise. So dachte sie zumindest - bis er sie und die Kinder mitnimmt ins Ferienhaus der Familie"

Zwei Kolleginnen haben mir bereits gesagt, dass sie es sehr mochten und in einem Rutsch gelesen haben. Ich bin also gespannt und warte auf den passenden Moment für dieses Erlebnis voller Liebe und Leben.


„Die Herrlichkeit des Lebens" von Michael Kumpfmüller
Fischer Taschenbibliothek 
302 Seiten
11,00 € (Hardcover)

Aus dem Klappentext: "Wer war Franz Kafka? Dank Michael Kumpfmüller können wir uns den berühmten Schriftsteller als glücklichen Menschen vorstellen, der am Ende seines Lebens die große Liebe findet. Ein kluger, einfühlsamer Roman über Liebe und Erfüllung und den Wert jedes einzelnen, aufmerksam gelebten Tages."

Genau meins! Biografie eines deutschen Schriftstellers des 20. Jahrhunderts verwoben mit der Liebe! Ich freu mich drauf.

Seit ich zwanzig bin, sagen meine Eltern zu mir: "Du bist jetzt erwachsen, da schenkt man sich auch selber etwas zum Geburtstag!" Deswegen bin ich kurz vor Ladenschluss in den Hugendubel gegangen und während unaufhörlich der Hinweis lief "Wir schließen in wenigen Minuten. Schauen Sie doch in unserem Online-Shop vorbei." habe ich noch zwei Bücher eingesammelt:


„Aufstieg und Fall großer Mächte" von Tom Rachman
Deutscher Taschenbuchverlag
489 Seiten
21,90 € (Hardcover)

Aus dem Klappentext: "Tooly, Anfang dreißig, ist Buchhändlerin aus Leidenschaft. Ihr Leben gleicht einem Kaleidoskop, das man schüttelt. Bangkok, Brooklyn, Wales, eine handvoll exzentrischer Menschen, die so was wie ihre Familie sind und eine rasant sich wandelnde Welt, durch die zu navigieren eine Herausforderung ist."

Ich hatte das Buch schon öfter gesehen, war aber immer abgeschreckt, weil ich ein historisches Thema vermutete und davon hab ich zurzeit schon genug. Nach dem weite Weltflair war ich angefixt und als ich das Buch für eine kleine Leseprobe aufschlug gefiel mir der Schreibstil und ich musste schon nach wenigen Zeilen lachen. Ich bin gespannt, ob sich das durch das ganze Buch zieht.


„Die Auserwählten im Labyrinth" von James Dashner
Carlsen Verlag
490 Seiten
9,99 € (Taschenbuch)

Aus dem Klappentext: "Er heißt Thomas. An mehr kann er sich nicht erinnern. Und er ist an einem seltsamen Ort gelandet - einer Lichtung, umgeben von einem riesigen Labyrinth, in dem mörderische Kreaturen lauern. Nun liegt es an ihm und den anderen Überlebenden, einen Weg in die Freiheit zu finden. Doch die Zeit drängt und nicht alle werden es schaffen ..."

Ich gebe es zu - ich hätte das Buch keines Blickes gewürdigt, wenn nicht der Film rauskommen würde. Ich musste sogar explizit danach fragen, um es überhaupt finden zu können. Der Trailer hatte mir List drauf gemacht und dieses Mal wollte ich es nicht wieder wie bei Tribute von Panem machen - Film vor Buch. Ich habe bereits die ersten hundert Seiten gelesen und die Sprache ist etwas übertrieben, aber ich stehe auf komplexe Welten und Geschichten und dieses Buch ist Crack für Menschen wie mich! Unbekannter Ort, völlig ohne Vorgeschichte, eigene Sprache, eigene Kreaturen und über allem schwebt der Schleier des Unbekannten. Ich werde es vermutlich einfach wegschnupfen ;-)

Montag, 20. Oktober 2014

Montagsfrage #38 von Libromanie


Im Moment herrscht Trubel im Read Pack und in diesem ist die Montagsfrage von Libromanie etwas untergegangen. Da Susi im Moment ihren Geburtstag mit Unmengen von Schokoladeneis feiert (der Alkohol und die Geschenke kommen erst am Wochenende), beantworte ich die Montagsfrage also kurzerhand (völlig ohne Vorbereitung) allein:


"Welche Romanverfilmungen haben dir in der letzten Zeit besonders gut gefallen?"

Genau meine Frage. Nicht.

Eigentlich ziemlich komisch, denn ich liebe Bücher und schaue auch leidenschaftlich gern gute Filme. Beim Thema "Buchverfilumgen" kombinieren sich jetzt aber nicht einfach meine beide Leidenschaften (das wär' vielleicht zu einfach) sondern ich bin im Gegenteil ziemlich wählerisch... 

Meist liebe ich Bücher so sehr, dass ich Angst habe sie in schlechten Verfilmungen zerstört zu sehen, oder ich bin von Filmen so angetan, dass ich das zu Grunde liegende Buch dann nicht unbedingt zu lesen brauche.
Eine aktuelle wirklich überzeugende Buchverfilmung, bei der ich Buch und Film kenne, kann ich also gar nicht nennen. Aber ein Film, der mir richtig Lust aufs Buch gemacht hat war "Carrie", denn obwohl das alles ziemlich blutig war, hat mich die grundlegende Story auch sehr interessiert. 
Die Geschichte über den Underdog, der sich an der gemeinen "Masse" rächt, ist zwar einfach erzählt, im Buch erhoffe ich mir aber noch ein paar nähere "Details"... 

Außerdem ist es ein King... ihr wisst schon.

Samstag, 18. Oktober 2014

Rezension: Waidmannstod von Maxim Leo

Das Cover ist ja schon schön, aber der Titel? Mal ehrlich: eigentlich ein Tick zu rustikal und lokalkoloristisch für mich! Warum genau ich auf Vorablesen trotzdem in das Buch reingeschaut hab, kann ich gar nicht mehr sagen. Warum ich hängen geblieben bin, kann ich wiederum sehr genau sagen: ab der ersten Seite ist man mitten im Geschehen und eine einfache Jagdszene wurde hier so packend beschrieben, dass ich weiterlesen wollte!

„Waidmannstod“ von Maxim Leo
Kiepenheuer & Witsch Verlag
288 Seiten
14,99 € (Taschenbuch)









Nach der großen Jagd im Sternekorper Forst wird neben der eigentlichen Jagdstrecke auch ein anderes Opfer dargeboten: einer der Jäger liegt tot und waidmännisch präsentiert im Wald. Ein seltsamer erster Fall für Kommisar vVoss, der nach einer schönen Karriere in Stuttgart zurück ins heimische Kinderzimmer zieht und die örtliche Mordkommission leiten soll. Daran, dass er so schnell seinen ersten Fall bekommen würde, hätte er selbst nicht geglaubt. Und dann noch einen so verzwickten. Er macht sich also auf die Suche nach den Motiven und Alibis der Jäger und nach gar nicht so idyllischen Verwicklungen im ländlichen Brandenburg.

Ich bin ja bei Krimis sehr wählerisch und habe gerade gegen „Lokalkrimis“  eigentlich so meine Vorbehalte. „Waidmannstod“ hat mich aber ab der ersten Seite gepackt. Ganz zu Beginn des Buches steht eine Jagdszene, die den Leser mitten ins Geschehen wirft und gleichzeitig sofort einen Vorgeschmack auf den Rest des Buches gibt. Es wird sofort klar, dass man hier ein Buch mit Spannung und Atmosphäre in den Händen hält, das aus der Masse ein entscheidendes Stück hervorsticht.
Als dann noch Kommissar Voss ins Spiel kommt war ich endgültig völlig angetan. Der Ermittler ist sympathisch aber dezent. Er und seine Problemchen stehen nicht zu sehr im Vordergrund, sein Charakter bietet aber dennoch genug Facetten (und zum Teil Schrullen) um ihn spannend zu machen. Sein Bezug zur Natur und die Verbindung zu den Ermittlungen in diesem ersten Fall, war wunderbar gelungen. Ich hoffe, dass die weiteren Fälle hier ebenso stark anknüpfen können. Denn genau von dieser Kulisse und der so besonderen Atmopshäre hat „Waidmannstod“ meiner Meinung nach wirklich gelebt. Der Wald wird so lebendig beschrieben, dass man alles quasi vor sich sieht.
Im Kontrast zur teilweise recht düsteren Atmosphäre und murrigen Stimmung einiger Charaktere steht der tolle Humor von Voss. Die Überlegungen des Ermittlers zu Gott und der Welt haben mich ein bisschen an meinen geliebten Kommissar Barbarotti von Hakan Nesser erinnert. Diese augenzwinkernden Kommentare lockern das Buch auf, ohne ihm die Spannung zu nehmen. Hier hat der Autor dem Ermittler eine gute Stimme und ganz besonderen Charme verliehen.

Kurz und gut: ich habe nichts anzumeckern. Das Buch überzeugt vom phantastischen Anfang bis hin
zum gelungenen Ende. 5 von 5 Lokalkrimi-Leseratten.




Das Buch in einem Tweet: "Waidmannstod" ist ein Krimi wie ein Waldspaziergang plus Spannung und Verwicklungen... nun... das muss man einach selbst probieren.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Der Herbst wird spannend bis tragisch...

Auf Twitter hat die liebe Iris neulich festgestellt, dass Sie eine Jahreszeiten-Leserin ist. Ich konnte mich da spontan anschließen und habe gleich ein bisschen nach passenden Herbstbüchern für mich gestöbert.


Im Herbst soll es für mich spannend sein, gern auch ein bisschen tragisch, nicht zu viel Action. Das regnerische Wetter passt einfach zu gut, zu düsteren und traurigen Geschichten. Für die goldenen Herbststunden darf es dazu noch ein Hauch Romantik und Gefühl sein.

Mein absoluter Favorit im Moment ist "In Zeiten von Liebe und Lüge" von Héléme Grémillon aus dem Hoffmann und Campe Verlag.

Zum Inhalt:
Lisandra ist jung und wunderschön, Lisandra ist eine begnadete Tangotänzerin - und Lisandra ist tot. Hat ihr Ehemann, der Psychiater Vittorio, sie aus dem Fenster gestoßen?
Im August ist es Winter in Buenos Aires, Lügen und Verrat bestimmen das Leben der Menschen um Lisandra und Vittorio. Doch Eva Maria, Patientin von Vittorio und heimlich in ihn verliebt, macht sich auf die Suche nach der Wahrheit.


Das Cover allein schreit für mich schon nach Herbst, aber auch diese Mischung aus einem tragischem Todesfall (Mord?) garniert mit Lügen, Verrat und Eifersucht macht so richtig Lust auf spannende, verregnete Leseabende. Da die Handlung in Buenos Aires im Winter spielt, kann ich mich ganz leicht in die Atmosphäre einer grauen Großstadt hineinversetzen.

Schon angelesen und für gut befunden habe ich "Die Lebenden und die Toten von Winsford" von Hakan Nesser aus dem btb Verlag.

Zum Inhalt:
Exmoor, eines Abends im November. Über dem kleinen Dorf Winsford in der südenglischen Moorlandschaft liegt dichter Nebel. Die mysteriöse Frau, die sich unter dem Namen Maria Anderson mit ihrem Hund im abseits gelegenen Haus auf der Heide niederlässt, bietet Stoff für Spekulationen. Was hat sie hier draußen in der Einöde zu suchen? Was hält ihr Mann von ihrem Aufenthalt an diesem Ende der Welt? Wo ist er überhaupt? Tatsächlich auf Reisen?

Da die Protagonistin Maria eigentlich ständig im Nieselregen spazieren geht, passt das Buch wunderbar zu verregneten Wochenenden. Noch ist die Handlung recht beschaulich und ruhig, ich hoffe aber, dass sich auch in dieser Geschichte noch eine Portion Spannung entwickelt. Mal schauen, ob ich dran bleiben werde...


Da ich mich im Moment auch viel mit Social Media und den Gefahren bzw. Nutzen des Internet beschäftige, reizt mich "Mona" von Dan T. Sehlberg aus dem Kiwi Verlag für den Herbst besonders. Da verspreche ich mir angenehme, psychologische Spannung und interessante Zukunftsentwürfe.

Zum Inhalt:
Eric Söderqvist, Informatikprofessor aus Stockholm, hat »Mind Surf« erfunden – ein gedankengesteuertes System, das die Bedienung von Computern von Grund auf verändern kann. Der Libanese Samir Mustaf ist ein früherer MIT-Professor, dessen Tochter Mona von einer israelischen Splitterbombe getötet wurde. Er hat den komplexesten Computervirus – Mona genannt – entwickelt, den die Welt je gesehen hat. Mit ihm soll ein Cyberangriff auf Israels Finanzsystem unternommen und das Land destabilisiert werden. Eric ist, auch wenn alle ihn für verrückt erklären, davon überzeugt, dass seine Frau, die für eine israelische Bank in Schweden arbeitet, von dem Computervirus infiziert wurde. 


Ganz zufällig bin ich über "Heilige Mörderin" von Keigo Higashino aus dem Klett Cotta Verlag gestoßen. Der Krimi verspricht Spannung trotz ruhiger Atmosphäre, eine mitreißende Story ohne große Gewalt. Solche stillen und doch spannenden Bücher sind für mich genau das richtige, wenn man langsam anfängt sich auf den stillen Winter vorzubereiten, wenn die Natur zur Ruhe kommt.

Zum Inhalt:
Auf den ersten Blick ist ein perfekter Mord geschehen: Der erfolgreiche Unternehmer Mashiba liegt tot in seinem Wohnzimmer. Kurz zuvor hatte er von seiner Frau die Scheidung verlangt. Erneut liefert Physik-Professor Yukawa mit Inspektor Kusanagi ein Kabinettstück an Kombination, um die Schuldige zu überführen.

Japanische Autoren interessieren mich übrigens generell. Nicht nur Haruki Murakami konnte mich schon überzeugen, auch Yoko Ogawa hat mich schon begeistert. Die ruhige und detaillierte Sprache dieser Autoren fasziniert mich ungemein.


Die angesprochene Ladung Gefühl und Tragik verspricht "Das Haus am Himmelsrand" von Bettina Storks aus dem Berlin Verlag. Ich habe in das Buch schon reingelesen und der angenehme Schreibstil verspricht entspannende Lesestunden.

Zum Inhalt:
Eigentlich ist Elisabeth „Lizzy“ Tanner eine glückliche Frau: Ihre reizende Tochter Thea macht ihr viel Freude, ihr Partner Tom ist zuverlässig und liebevoll, Geldsorgen kennt sie nicht – und wenn es mal knapp wird, springt Lizzys Großvater ein, der Patriarch einer Freiburger Uhrendynastie. Doch die Sorglosigkeit zerbröckelt, als der Großvater stirbt. Nicht nur, dass er den »Rosshimmel«, das Anwesen der Familie in den Vogesen, zwei gänzlich Fremden vermacht, zudem hat er noch einen schwerwiegenden letzten Wunsch an Lizzy: Finde die Wahrheit heraus! Sorge für Gerechtigkeit! 


So ein ganz normaler, ganz einfach packender Thriller muss zwischen aller Spannung und allem Gefühl eigentlich auch wieder sein. Hier bin ich etwas ratlos. Vermutlich ist das Angebot schon wieder zu groß, um einen echten Favoriten zu finden.

Habt ihr vielleicht noch Tipps für tolle Thriller in diesem Herbst?

Dienstag, 14. Oktober 2014

Alex' Shortlist #1: "Das Polykrates-Syndrom" von Antonio Fian

Ich hänge noch ein bisschen hinterher, verzeiht mir. Der Deutsche Buchpreis 2014 wurde bereits verliehen, ich bin mit meiner persönlichen Shortlist gerade zur Hälfte durch. Da ich aber sowieso völlig daneben lag (siehe hier fiel "Kruso" für mich schon in der Leseprobe durch), wäre ich kein gutes Buchpreis-Orakel gewesen ;-)
Mein erster persönlicher Shortlist Kandidat war „Das Polykrates-Syndrom“ von Antonio Fian. Jetzt endlich komme ich dazu, euch davon zu berichten.

„Das Polykrates-Syndrom“ von Antonio Fian
240 Seiten
19,00 € (Hardcover)








Artur hat studiert und könnte eigentlich Karriere machen, stattdessen jobbt er im Copy Shop und führt ein recht behagliches Leben. So hat er Zeit seine kleinen Sketche zu schreiben und seinen Gedanken nachzuhängen. Eigentlich ist Artur glücklich mit seiner Frau Rita zusammen, bis ihn eine Begegnung plötzlich aus der Bahn wirft. Eine Frau betritt den Copy Shop und hinterlässt Artur eine Nachricht, die ihn Hals über Kopf dazu bringt, ihr zu folgen. Was sich daraus entwickelt, hätte Artur sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt.

„Als Polykrates-Kranker hat man dieses Schicksal immer im Kopf, man fürchtet, zu viel Glück zu haben und irgendwann dafür bestraft zu werden“
Seite 26

Artur hat mir als Hauptcharakter des Buches unheimlich gut gefallen. Der humorvolle und sympathische Erzählton, den ihm der Autor verpasst hat, macht es leicht die Handlung mit ihm und um ihn zu verfolgen. Der Protagonist wirkt durch seine Schwächen und Macken durchaus menschlich und ist zumindest am Anfang auch wirklich durchgehend authentisch.
Die Entwicklung, welche Artur im Buch mitmacht, hat mir persönlich dann nicht immer ganz so gut gefallen und wirkte zum Teil etwas aufgesetzt und erzwungen. Häufig habe ich mich dann nur noch nach dem „Warum?“ gefragt. Offenbar ging es Artur zum Teil ähnlich…

„Während der Fleischer die Lammkoteletts einpackte, fasste ich den Vorsatz, mein Leben zu ändern. Nebenan am Gemüsestand sagte ich mir, dass das der falsche Vorsatz war. Ich hatte ja gerade versucht, mein Leben zu ändern, und es war eine Katastrophe gewesen. Was ich mir vornehmen musste, war, mein Leben nicht zu ändern.“
S. 49

Die Protagonisten neben Artur bleiben relativ blass und sind mir nicht so eindeutig im Gedächtnis geblieben wie er. Das ist in meinen Augen aber nur ein schwacher Makel, soll es doch im Buch hauptsächlich um Artur und seinen „Kampf“ mit dem Schicksal gehen, da sind die anderen Charaktere zum Teil nur Beiwerk.
Das Buch hat mich vor allem durch den zum Teil doch ziemlich derben Humor überzeugt. Neben dem witzigen Erzählstil besitzt nämlich auch die Handlung eine manchmal ziemlich harte Situationskomik. Schwarzer und gerade solch böser Humor ist ja genau meins, wobei Arturs skurrile Tagträume es nach meinem Geschmack sogar manchmal doch arg übertreiben.

Anhand der Leseprobe hatte ich mir etwas anderes von diesem Buch erwartet und war von der doch recht konstruierten Entwicklung der Handlung nicht ganz überzeugt. Ein Fehlgriff war es dennoch nicht, da mich das Buch durchweg gut unterhalten hat und ich es fast in einem Rutsch durchgelesen habe.

Das Buch in einem Tweet: "Das Polykrates-Syndrom" erzählt die Geschichte vom ruhigen Leben zur Räuberpistole. Vermittelt handwerkliche Fähigkeiten und unterhält.

Für die Bücher meiner persönlichen Shortlist vergebe ich keine Leseratten, sondern möchte meine Leseeindrücke einfach so, ungefiltert mit euch teilen.

Montag, 13. Oktober 2014

Montagsfrage #37 von Libromanie


Wir haben's geschafft! Heute antworten wir mal wieder beide auf die Montagsfrage von Libromanie. Es ist ja auch diesmal ein Thema, mit dem wir beide uns in diesem Jahr ausgiebig beschäftigt haben:

"Habt ihr einen eReader und wenn ja, welchen?"

Alex' Antwort: Meinen eReader Fuhrpark habe ich in diesem Jahr ja eigentlich ausgiebig vorgestellt, trotzdem freue ich mich über diese Montagsfrage besonders. 
Mein erster eReader war der Kindle Keyboard, der ist mittlerweile in Rente gegangen, weil der Akku schwach geworden ist und das Display einen leichten Wackelkontakt hat. Ganz aussortiert ist er allerdings noch nicht, mein Mann nutzt ihn unterwegs ab und an noch ganz gern.
Als zweiter eReader zog der Kindle Paperwhite 1 bei uns ein, der war ein direkter Ersatz für den alten Kindle und ist nach wie vor mein Favorit. Hier habe ich ihn ausgiebig vorgestellt.
Um auch mal Bücher im epub Format lesen zu können, um Angebote anderer Shops in Anspruch zu nehmen oder für Rezensionsexemplare zog der Kobo Aura als dritter eReader bei mir ein. Hier habe ich meine Erfahrungen mit dem Kobo beschrieben.
Ein echtes Experiment war mein vierter eReader, der Imcov6l von Imcosys ist basiert auf Android und kann die Skoobe App abspielen. Meine ersten Erfahrungen habe ich hier ausgiebig niedergeschrieben, im Langzeittest hat sich der Imcov6l allerdings nicht gut bewährt, der Akku schwächelt und die Ladezeiten sind doch recht lang.
Mein neuester eReader ist nun der Icarus Illumina E653 er ist mein Ersatz für den Imcov6l und hat sich diesmal auch im Langzeittest bewährt, mehr dazu erfahrt ihr hier.



Von diesen fünf Geräten sind der Kindle Paperwhite 1 und der Icarus Illumina am häufigsten im Einsatz, der Kobo kommt sehr selten zum Einsatz und der Imco ist mittlerweile stillgelegt.

Bald kommt der neue Kindle Voyager auf den Markt und reizt mich noch sehr. Dafür ist im Moment kein Leseratten-Budget vorhanden, langfristig möchte ich aber umsteigen, da der Voyager wieder "Tasten" hat und das nervige "auf dem Display rumtatschen" damit endlich ein Ende hätte.

Susis Antwort: *Hüst* Ich trau mich fast nicht etwas zu sagen, als E-Reader-Neuling. Ich habe mir dieses Jahr für den Urlaub einen Kindle Paperwhite 2 gekauft. E-Books waren vorher überhaupt kein Thema für mich - jetzt überzeugen sie mich immer mehr. Obwohl das nicht verleihen können immer noch der schmerzlichste Punkt für mich bleibt.

Sonntag, 12. Oktober 2014

Rezension: Gebrauchsanweisung für die Welt von Andreas Altmann

Letztes Jahr habe ich meinem Mann zum Geburtstag dieses Buch geschenkt als Teil eines Gesamtpaketes, was man als Mann seines Alters wissen/können sollte. Da er es bisher links liegen gelassen hatte, habe ich es in einer freien Minute gegriffen und gegen meine Gewohnheit innerhalb weniger Tage gelesen.


„Gebrauchsanweisung für die Welt“ von Andreas Altmann, Piper Verlag

211 Seiten

14,99 € (Taschenbuch)









Andreas Altmann ist Journalist und schreibt überwiegend Reisereportagen. In diesem Buch will er seine Liebe zu Reisen sowie wichtige Tipps weitergeben. Der Text ist außerdem immer wieder von meist kurzen Anekdoten von seinen Reisen durchsetzt.

Der Autor reist gerne und will dafür werben, dass Reisen die beste Art ist, um sich lebendig zu fühlen, das Leben zu bereichern und glücklich und zufrieden zu sein. Dabei hat mir besonders gefallen, dass er zwar das Reisen an sich für die einzig richtige Art hält, sein Leben zu nutzen, wie man aber reist, für ihn nicht von Bedeutung ist. Wichtig ist nur, neugierig zu sein und sich wirklich für das Land und das Leben zu interessieren. Es ist schön von einem Mann mit starken Überzeugungen nicht verurteilt zu werden, nur weil man pauschal, in Gruppe oder mit angenehmen Luxus reist. Das Buch habe ich vor allem wegen der kurzweiligen interessanten Geschichten und der Leidenschaft, mit der Andreas Altmann schreibt sehr gerne gelesen. Die "Tipps" sind als solche weniger echte Hilfestellungen als mehr der Aufruf zu Mut und Wahrhaftigkeit. In dem Sinne ist das Buch mehr eine Lebensanleitung als Reiseliteratur.

Ich glaube nicht, dass mir der Autor persönlich sympathisch ist, da ich viele Ansichten zwar nachvollziehen kann, aber nicht selber bejahen kann. Dennoch gefällt mir seine Toleranz gegenüber anderen und seine Vehemenz, mit der er seine Meinung vertritt. Außerdem musste ich mehrfach laut lachen beim Lesen des Buches, was doch auch nicht immmer passiert.

"Die Gebrauchsanweisung für die Welt" ist etwas für Leute, die gerne Reisen und/oder vielleicht einen Mutmacher brauchen, um Reisen zu wagen, die ihnen bisher zu gefährlich oder ähnliches schienen oder die einfach nur gerne Geschichten (über Reisen) lesen. Insgesamt vergebe ich für das abgerundete Bild, das der Autor vermittelt und die amüsanten Stunden, die ich mit dem Buch verbracht habe, sowie die Leichtigkeit, mit der es sich lesen lässt, 4 von 5 Leseratten. 


Das Buch in einem Zwitschern:
"'Die Gebrauchsanweisung für die Welt' ist weniger als versprochen, dafür amüsanter, kurzweiliger&inspirierender als normale Reiseliteratur."

Samstag, 11. Oktober 2014

Rezension: Der Tag, an dem ich fliegen lernte von Stefanie Kremser

Der Tag, an dem ich fliegen lernte“ war meine erste Entdeckung auf vorablesen nach längerer Zeit. Das Buch hat es innerhalb der ersten zehn Seiten geschafft, mich für diesen wunderschönen Erzählstil zu begeistern und völlig in die Geschichte einzusaugen.
Welch ein Glück, dass ich es dann tatsächlich lesen durfte!

„Der Tag, an dem ich fliegen lernte“ von Stefanie Kremser
304 Seiten
19,99 € (Hardcover)









Luisas brasilianische Mutter Aza ist mit der Geburt ihrer kleinen Tochter überfordert. Sie weist das Kind gleich nach der Geburt ab und lässt das wenige Stunden alte Mädchen schließlich aus dem Krankenhausfenster fallen. Dem Einsatz des englischen Footballers Fergus ist zu verdanken, dass das Baby überlebt. Da Aza noch aus dem Krankenhaus flieht, wächst Luisa bei ihrem Vater Paul und seiner chaotischen WG (zu der bald auch Fergus gehört) in Bayern auf. Im Laufe der Jahre interessiert sich Luisa immer mehr für ihre Wurzeln und so reist sie schließlich gemeinsam mit ihrem Vater nach Brasilien, auf Azas Spuren.

„Der Tag, an dem ich fliegen lernte“ ist ein Buch, bei dem die Figuren so authentisch und echt wirken, die Orte so realistisch beschrieben scheinen, dass ich immer wieder das Gefühl hatte, eine wahre Geschichte zu lesen. Zwar weist die Autorin in einem beiliegenden Brief darauf hin, dass die gesamte Geschichte von Anfang bis Ende erfunden ist, aber es steckt doch auch eine Menge Biografie darin. Die Vorfahren der Autorin wanderten bereits 1890 nach Bolivien aus, sie selbst ist zwischen Europa und Südamerika aufgewachsen. Diese direkten Einflüsse müssen es sein, die dazu führen, dass die Geschichte von Luisa und ihrer Mutter so liebevoll erzählt und nah wirkt.
Dieser direkte, echte Eindruck wurde nicht mal durch die skurrilen Begebenheiten und Charaktere beeinträchtigt. Im Gegenteil, alle Figuren haben ihre Macken und Schwächen, die Handlung hat unvorhersehbare aber doch realistische Wendungen. Ein echter kleiner Schatz!
Neben der Handlung um Aza, Paul und Luisa wird auch immer wieder die Geschichte des Örtchens Hinterdingen und seines brasilianischen Gegenstücks erzählt. Diese Abschnitte haben mir besonders gefallen. Die urbayerischen Auswanderer, die im fremden Südamerika ein zweites bayerisches Dorf bauten, das alles war sehr lustig und unterhaltsam, aber auch tragisch zu lesen. Eine Geschichte die im Kopf bleibt.

Besonders erwähnenswert ist noch der tolle Erzählstil des Buches. Luisa erzählt ihre Geschichte selbst, das ist gerade bei den Geschichten rund um ihre Geburt verwunderlich, aber selbst in diesen Abschnitten wirkt alles stimmig. Und im weiteren Verlauf der Handlung könnte man es sich gar nicht anders vorstellen. Luisa macht Erklärungen und Einschübe, kommentiert die Handlung für den Leser und gibt ihre eigene Deutung ab. Diesen direkte Ansprache des Lesers mag ich ganz besonders, weil es das Gefühl vermittel, die Geschichte von einer guten Freundin zu hören.

Obwohl ich nicht so reisefreudig bin hat „Der Tag, an dem ich fliegen lernte“ so ein unbestimmtes Fernweh in mir geweckt. Es weckt einfach unwillkürlich Lust auf Brasilien mit seiner ganz eigenen Mentalität, besonderen Gebräuchen und natürlich exotischen Jabuticabas.

Ich habe nichts zu meckern und vergebe unterm Strich 5 von 5 Leseratten für dieses schöne Buch, das ich nahezu in einem Rutsch durchlesen musste.


Das Buch in einem Tweet: „Der Tag an dem ich fliegen lernte“ in drei Worten: Brasilien, Bayern, Familie! Ein exotisches Buch das sich doch um Heimat dreht. Toll!

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Rezension: Auslöschung von Jeff VanderMeer (Southern-Reach-Trilogie Band 1)

Obwohl ihr alle heute vermutlich eher auf Berichte von der Frankfurter Buchmesse wartet oder sogar selbst welche verfasst, möchte ich euch trotzdem ein ziemlich tolles Buch vorstellen. „Auslöschung“ von Jeff VanderMeer hat vorab genau das richtige Maß an Mysterium und Spannung versprochen, um mich total anzusprechen. Nachdem ich dann die Leseprobe gelesen hatte, war mir klar: "Das muss ich lesen!". Jetzt weiß ich: "Es hat sich gelohnt.".

„Auslöschung“ von Jeff VanderMeer
Southern-Reach-Trilogie Band 1
240 Seiten
16,95 € (broschierte Ausgabe)







Ein ungeklärtes Ereignis vor mehr als dreißig Jahren veränderte Area X nachhaltig. Seither ist diese Gegend von einer unsichtbaren Grenze umschlossen und wird von seltsamen Naturveränderungen geprägt. Menschen ist es nur schwer möglich, sich darin zu bewegen. Die bloße Anwesenheit in Area X scheint verrückt zu machen. Die Regierungsorganisation Southern Reach versucht dennoch alles, um das Geheimnis von Area X zu lüften und schickt immer wieder Expeditionen in dieses mysteriöse Gebiet. In „Auslöschung“ folgen wir der 12. Expedition, bestehend aus vier Frauen, die das Wesen von Area X näher ergründen sollen.

In „Auslöschung“ lesen wir das Tagebuch einer Teilnehmerin der 12. Expedition in Area X. Die Biologin beschreibt zunächst recht sachlich und nüchtern die verschiedenen Etappen ihrer Reise. Von Anfang an ist dabei auffällig, dass die einzelnen Protagonisten keinen Namen bekommen, sie werden lediglich mit ihrer Funktion beschrieben und bleiben schemenhaft, blass. Da wir die Handlung durch die Aufzeichnungen der Biologin verfolgen, kommen wir ihr etwas näher als den übrigen Charakteren, doch selbst sie bleibt mehr eine Idee, bekommt kaum Persönlichkeit. Das ist umso bemerkenswerter, da sie trotz kurzer Rückblenden in ihre Kindheit und dem recht leidenschaftlichen Bericht, wie sie zu ihrer Passion der Biologie gelangte, nicht greifbarer wird. Eine gewisse Sympathie zu diesem Charakter hat sich bei mir trotzdem aufgebaut und ich habe ihre Anspannung Stück für Stück selbst übernommen
Wie ich schon in der Leseprobe gemerkt habe, sind die Schilderungen in „Auslöschung“ manchmal derart abstrakt und verworren, dass es schwierig ist, ein inneres Bild dazu zu gestalten. Meine inneren Bühnenbildner hatten schwer zu tun, um anhand der Beschreibungen eine Szenerie vor meinem geistigen Auge zu entwerfen. Am Ende hat das trotzdem geklappt und dieses unwirkliche, mysteriöse Setting hat dann bei mir dazu geführt, dass sich der Horror noch verstärkt hat.

Ich finde es schwer „Auslöschung“ in ein Genre zu stecken und hatte am Anfang eher eine Dystopie erwartet. Irgendwie ist es das vielleicht auch, aber der Horror und das SciFi stehen eindeutig im Vordergrund. Vor allem der Horror! Es sind keine großen Effekte oder Schocker nötig, allein auf Grund der rasenden Anspannung hatte ich ganz schön mit mir zu kämpfen, das Buch dann doch noch abends weiter zu lesen.
Ich möchte natürlich jetzt nicht zu viel verraten, kann aber sagen dass die Entdeckungen der Biologin mir einige Vermutungen aufdrängen, was da in Area X geschah. Eine Auflösung oder nur einen deutlichen Hinweis bleibt uns das Buch aber schuldig! Das hat mich rasend gemacht, ich will unbedingt wissen, wie es weiter geht. Ich freue mich also schon unheimlich auf die folgenden Bände. Das hebt aber auch die Erwartungen an die Nachfolger „Autorität“ und „Akzeptanz“ gehörig, da muss jetzt noch was kommen.

Ich mag Horror-Literatur und „Auslöschung“ sticht da eindeutig hervor, ein Buch das im Gedächtnis bleibt. Trotzdem gibt es einige kleinere Schwächen, so dass ich mit meiner Bewertung insgesamt auf 4 von 5 Leseratten komme!


Das Buch in einem Tweet:  "Auslöschung" ist eine wilde Mischung aus Horror, SciFi und Mystery. Jetzt warte ich hungrig und erwartungsvoll auf die Nachfolger.

Montag, 6. Oktober 2014

Montagsfrage #36 von Libromanie


Ich habe mich ja etwas vor den letzten Montagsfragen gedrückt und die heutige ist auch absolut was für mich, also darf sich Alex heute mal ausruhen und ich antworte allein:

"Wer ist euer liebster Hörbuchsprecher/eure liebste Hörbuchsprecherin?"

Als erstes muss ich zugeben, dass ich die Namen fast alle nachsehen musste. Ich verfalle zwar immer mehr der Hörbuchleidenschaft (das neue Audible-Abo seit September zeugt davon), aber ich habe noch nicht so viele Hörbücher gehört, als dass ich schon Favoriten hatte. Hier aber dennoch ein paar Beisipiele:

Natürlich Rufus Beck! Die Harry Potter Hörbücher waren, glaube ich, meine ersten Hörbucher und sind genauso, wie ich sie bis heute am liebsten mag: Ungekürzter Text wird von einem vorgelesen, der sich Mühe gibt, jeder Figur eine authentische Stimme zu geben und kleine, seltene special effects werten das ganze noch auf.

Sehr gut finde ich auch Maria Koschny. Sie ist die Synchronstimme von Katniss Everdeen aus Tribute von Panem. Ich habe zuerst die beiden Filme gesehen und habe mir dann das ungekürzte Hörbuch mit ihr als Sprecherin gekauft. Schon von daher eine tolle Konstellation, aber sie haucht der Geschichte darüber hinaus Leben ein und fesselt einen mit der unbändigen Spannung. Leider komm ich bei Teil drei nur schleichend voran, weil mein Mann darauf besteht, dass wir es uns zusammen anhören - genau wie die anderen zwei Teile zuvor ^^

Zu guter letzt noch eine kurze Werbung für mein aktuelles Marathon-Hörbuch: Dank dem audible-Abo konnte ich mir die ungekürzte Fassung von "Sturz der Titanen" von Ken Follett gelesen von Johannes Steck leisten. 47-Stunden spannendes Hörvergnügen. Er hat eine ähnliche Qualität und einen ähnlichen Stil wie Rufus Beck, ist dabei - dem Buch angemessen - jedoch gesetzter. Er hat eine schöne männliche Stimme und so macht es bei den vielen pikanten Stellen im Buch Spaß ihm zuzuhören, aber mehr später in der Rezension ;-)

Ich hoffe euch im nächsten Jahr noch viele weitere schöne Hörbücher vorstellen zu können!

Sonntag, 5. Oktober 2014

Rezension: Gebete für die Vermissten von Jennifer Clement

„Gebete für die Vermissten“ von Jennifer Clement hat mir die liebe Antonie ausgeliehen, um meine Meinung zum Buch zu hören. Obwohl mich die ersten Seiten sofort gefangen nahmen und ich das Buch schnell beendet hatte, habe ich mit der Rezension immer noch echte Schwierigkeiten.

„Gebete für die Vermissten“ von Jennifer Clement
228 Seiten
19,95 € (Hardcover)









Ladydi wächst in einem Dorf in den mexikanischen Bergen auf, da wo es wenig von allem gibt: wenig Arbeit, wenig Hoffnung, wenig Zukunft. Als Mädchen ist es für sie besser unscheinbar zu sein, vielleicht sogar hässlich, dann wird man von den Gangs der Drogenhändler in Ruhe gelassen. Was passiert, wenn man als hübsches Mädchen ins Visier der Gangs gerät, sieht Ladydi an ihrer Freundin Paula, diese wird verschleppt und missbraucht. Ladydi selbst ist aber zum Glück unscheinbar genug, um unentdeckt zu bleiben und kann später sogar eine Anstellung als Kindermädchen in der Stadt annehmen. Ob sie dort ein besseres Leben erwartet?

„Gebete für die Vermissten“ ist ein Buch, dessen unglaublich starke erste Absätze mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Sie wirkten auf mich so erschreckend und fesselnd, dass ich sofort mehr wissen musste. Die Kunst innerhalb eines Absatzes sofort das Thema des Buches einzuleiten und die Stimmung für die gesamte Handlung vorzugeben, hat mich schwer beeindruckt. Diese ersten, wenigen Sätze fangen komplett den Geist des Buches ein.

„Jetzt machen wir dich hässlich, sagte meine Mutter. […] In Mexiko ist es das Beste, ein hässliches Mädchen zu sein.“ S.9

Über Bandenkriege und Drogenkartelle in Mexiko hört man in den Nachrichten viel, über die Auswirkungen auf die Bevölkerung und die damit einhergehenden Probleme denkt man dabei nicht unbedingt lange nach. Wie die Frauen unter der Gewalt der Drogenbanden leiden, aber auch darunter leiden, dass sie viele ihrer Männer nach Amerika verlieren und die Zurückgebliebenen frustriert sind, hat mich sehr erschreckt und berührt. Die trostlose und ziellose Stimmung, die das Buch dadurch transportiert wirkt authentisch, leider fehlt der Geschichte dadurch ein echter Spannungsbogen.
Vielleicht geht es nur mir allein so, aber bei aller Bitterkeit und Traurigkeit, die „Gebete für die Vermissten“ versprüht, ist auch immer ein Quäntchen Humor, ein bissiger Witz in den Zeilen versteckt. Ob es Ladydis Name ist, der dem bitteren Humor ihrer Mutter entsprang, oder die trockenen Anmerkungen, die von der erzählenden Stimme in die Beschreibungen eingewoben werden, immer wieder provoziert es ein trauriges Lachen.

Ich schwanke immer noch sehr, wie ich „Gebte für die Vermissten“ bewerten soll oder kann. Die Atmosphäre des Buches ist so authentisch, dass es mir ab und zu den Atem geraubt hat. Die Handlung ist dabei manchmal so träge, dass ich mich fragte wo das alles hin zielt (und es wird leider auch nicht von einem großen Clou gelöst). So habe ich beim Lesen zwischen den verschiedenen Extremen geschwankt. Das Buch hat mir selbst zum Teil nur mittelmäßig gefallen, ist aber keineswegs ein mittelmäßiges, sondern eher bemerkenswertes Buch!
Da ich insgesamt von der Wucht des Themas und der Erzählung beeindruckt bin, kann ich das Buch einfach nicht nur mittelmäßig bewerten und lande ganz knapp bei 4 von 5 Leseratten.
 

Das Buch in einem Tweet: "Gebete für die Vermissten" ist bitter komisch und unterhaltsam traurig zugleich. Ein Buch das bewegt, obwohl manchmal Spannung fehlt.

Freitag, 3. Oktober 2014

Angelesen: 25 Jahre Mauerfall

Heute möchte ich ein "Angelesen" zu gleich mehreren Büchern machen, die mir ganz aktuell am Herzen liegen. Denn Heute, am Tag der Deutschen Einheit, jährt sich der Mauerfall zum 25. Mal.
Susi und ich haben die Weltgeschichte schon gehörig bereist. Von Cäsar und Kleopatra über die Weltkriege und Hemingways Paris haben wir uns durch die Zeit bewegt. Susi hat dabei auch schon die jüngere deutsche Geschichte gestreift und uns ein tolles Buch vorgestellt. Den heutigen Tag möchte ich aber noch einmal zum Anlass nehmen, um diese jüngere deutsche Geschichte so richtig ins Zentrum zu rücken.


Meinen ersten Tipp habe ich der lieben Petzi zu verdanken, die uns zu unserem Bloggeburtstag "Jenseits der blauen Grenze" von Dorit Linke empfahl. Heute habe ich die Leseprobe gelesen und hatte sofort Gänsehaut.

Darum geht's:
1989. Andreas und Hanna sind ins Visier der Staatsmacht geraten. Ihre Träume von Studium und Wunschberuf können sie begraben, stattdessen sind sie Repressalien und Misstrauen unterworfen. Wer nicht Linientreu der Regierung folgt, der ist eine potenzielle Gefahr. Dieser Atmosphäre wollen die Beiden durch eine Flucht aus der DDR entfliehen. Dafür wollen sie durch die Ostsee gen Westen schwimmen. 50 km sind es, die sie von der Freiheit trennen.

Sofort, schon mit der kurzen Leseprobe, steckt man mitten in dieser Geschichte. Umso packender ist es, wenn man sich vor Augen hält, dass was hier so spannend und schaurig beschrieben ist deutsche Realität war. Die Beschreibungen wirken so authentisch und nah, dass es mir einen ganz anderen Zugang zu diesem Teil unserer Geschichte verschafft hat und ich unbedingt weiter lesen möchte.
Ich bin ein echtes Wendekind und obwohl meine Geburtsurkunde noch in der DDR ausgestellt wurde, habe ich selbst keine eigenen Erinnerungen an diese Zeit. Natürlich kenne ich (wie wohl alle meine Altersgenossen) viele Geschichten aus der Familie, aber diese Erzählung aus der Perspektive zweier junger Menschen berührt mich trotzdem ganz anders, ganz neu.
Das Buch ist ab 14 Jahren geeignet, hat aber auch mich sprachlich sofort überzeugt. Ein Buch für alle also, die sich diesem Thema einmal neu nähern möchten!


Das zweite Buch, welches ich heute vorstellen möchte wurde mir vom Ankerherz Verlag ans Herz gelegt und hat sofort meine Begeisterung geweckt. "Nur raus hier!" herausgegeben von Andre Kaiser enthält 18 wahre Geschichten von Menschen, die allen Mut und alle Kraft aufgewendet haben, um aus der DDR zu entfliehen. Es sind Geschichten von Entschlossenheit und Freiheitsdrang. Da gibt es erfolgreiche und gescheiterte Versuche, ganz simple Pläne und spektakuläre Taten.

Weil hier die Menschen selbst zu Wort kommen, ist dieses Buch wohl ideal für alle, die damals selbst dabei waren. Es ist ein Blick zurück und soll dabei nicht sentimental sein, aber gegen das Vergessen und übertriebene Ostalgie stehen.Einfach ein ehrlicher Blick in unsere Vergangenheit, untermalt mit wunderschönen Fotografien vom Andre Kaiser.


Mein drittes Buch schlägt eine ganz andere und doch irgendwie ähnliche Richtung ein. "Kinderland" von Mawil erzählt die "fiktionalisierte" Jugend des Comiczeichners, der tatsächlich 1976 in Ostberlin geboren wurde, bis hin zum Mauerfall. Wichtigste Waffe des Autors ist hier eindeutig der Humor. Denn obwohl alles gut recherchiert und authentisch  beschrieben wird, sind die Zeichnungen und Dialoge witzig und unterhaltsam.
Die Geschichte die er erzählt ist die, einer fast ganz normalen Kindheit im Osten: "Mirgo" (Mirco) geht in die siebte Klasse, hat unter den Jungs von der FDJ ganz schön zu leiden und auch die Pubertät ist anstrengender als gedacht. Als dann ein neuer Junge in seine Klasse kommt, der nicht zu den Jungpionieren geht und auch sonst ganz anders ist, lernt Mirco ein ganz neues Leben kennen. Dann kommt der Mauerfall, der passt ihm zeitlich zwar gerade gar nicht in den Kram, schafft ihm aber zumindest die FDJ vom Hals.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Challenge 2014: 10. Leseexperiment

 

Heute wollen wir noch einmal die Hilfe von anderen annehmen, um per Zufall hoffentlich ein gutes Buch zu entdecken. Ich gebe zu, auch dieses Experiment ist nicht ganz einfach - aber ich verspreche, die nächsten beiden werden wieder etwas einfacher.

"Lies ein Buch, das dir als erstes im Tausch gegen ein anderes angeboten wird."

Bei diesem Experiment gehen wir genauso vor, wie bei dem 5. Leseexperiment. Denn mit der Wahl des Tauschbuches und der Tauschbörse habt ihr eurem Glück schon genug auf die Sprünge geholfen. Allerdings sind wir natürlich keine Unmenschen. Sollte der Tauschbücherschrank nichts für euch haben oder euch jemand nichts adäquates anbieten (ein aktueller Bestseller muss nicht gegen einen Ärztegroschenroman getauscht werden) oder gar nichts, dann versucht es woanders.

Susis Tausch: Ich habe es bei dem neuesten Tauschbücherschrank am Ende meiner Straße versucht und bingo! Treffer!

"Zeiten des Aufruhrs" von Richard Yates DVA Verlag
368 Seiten

Ich habe den Film gesehen und war damals gefangen und begeistert. Dann kann das Buch nur noch besser werden oder? Es geht um Liebe, Ehe, Erwartungen und den schönen Schein - eben um Amerika. Ich freu mich schon!





Alex' Tausch: Eigentlich wollte ich ganz mutig hier live ein Buch zum Tausch anbieten... dann kam es wieder, das akute "sich nicht von Büchern trennen können"-Problem. Da ich außerdem im Moment eine ziemlich volle und straff geplante Leseliste vor mir habe, werde ich in dieser Runde leider vorerst aussetzen. Ich wünsche euch anderen trotzdem viel Spaß und bastele schon weiter am nächsten Leseexperiment, da bin ich definitiv dabei! :)

Dienstag, 30. September 2014

And the winner is ...

Wir haben uns sehr über eure rege Teilnahme gefreut! Viele fleißige Geburtstags-Rattenfänger haben sich in unseren Rezensionen auf die Suche gemacht und tatsächlich alle entflohenen Leseratten aufgestöbert!

Mit unserer vollautomatischen Losfee random.org haben wir aus allen richtigen Einsendern einen Gewinner (besser: Gewinnerin) gezogen!
Und gewonnen hat: Andrea W.!
Wir haben sie gerade per E-Mail informiert und das Wunschbuch ist schon auf dem Weg zu ihr.

Für diejenigen, die vielleicht nicht alles gefunden haben, hier unsere Auflösung. Versteckt haben wir die Ratten an folgenden Orten:


"Jeder stirbt für sich allein" von Hans Fallada Aufbau-Verlag

704 Seiten

12,99 € (Taschenbuch)

Bewertung: 5 von 5 Leseratten





So bitterkalt“ von Johan Theorin
480 Seiten

19,99 € (Hardcover) oder 8,49 € (Kindle Edition)

Bewertung; 4 von 5 Leseratten

 



"Der Wolkenatlas" von David Mitchell Rowohlt Verlag

668 Seiten

9,99 € (Taschenbuch)

Bewertung: 4 von 5 Leseratten






 495 Seiten
 9,99 € (Taschenbuch) 
Bewertung: 3 von 5 Leseratten 




 

„An einem Tag wie diesem“ von Peter Stamm

208 Seiten

7,95 € (Taschenbuch)

Bewertung: 1 von 5 Leseratten