Freitag, 28. Februar 2014

Rezension: Im Sommer abends um halb elf von Marguerite Duras

Mein Februar-Challenge-Buch war wirklich eine Herausforderung. Da ich lange nur eher seichte Gegenwartsliteratur gelesen hatte, stolperte ich doch etwas in die Geschichte von Maria:

"Im Sommer abends um halb elf" von Marguerite Duras Suhrkamp Verlag

218 Seiten

16,80 € (Gebundene Ausgabe)

(Meine gab es kostenfrei für vier Wochen aus der Bibliothek)







Maria ist mit ihrem Mann, ihrer kleinen Tochter und einer nicht näher definierten Freundin auf Urlaub in Spanien. Aufgrund eines schweren Sommergewitters bleiben sie in einem kleinen Dorf, in dem sich gerade eine Tragödie abgespielt hat: Ein Mann hat seine gerade 19 Jahre alte Frau und ihren Liebhaber erschossen und wird immer noch gesucht.

Die kleine Reisegruppe verbringt die Nacht in einem überfüllten Hotel auf dem Gang, während sich Maria, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, abwechselnd Gedanken über die sexuelle Spannung zwischen ihrem Mann und der mitgereisten Claire sowie der Tragödie und dem entflohenen Täter macht. Als sie sieht, wie sich ihr Mann und Claire auf einem Balkon leidenschaftlich küssen, entdeckt sie gleichzeitig den Mörder - er sitzt in eine Decke gehüllt auf dem Dach.

Die Sprache der Geschichte ist sehr abgehackt und sprunghaft, sie scheint direkt Marias Gedanken zu entspringen. Die zum Teil sehr verwirrenden Schilderungen werden noch dadurch erschwert, dass Maria offensichtlich ein Alkoholproblem hat und die Geschichte zum Teil wie durch einen Neben erzählt wird. Ihre Gefühle gegenüber dem nahenden Betrug ihres Mannes werden in keiner Weise aus einer sentimentalen oder romantischen Sicht beschrieben. Sie scheint fast gierig darauf zu warten, dass es endlich geschieht. Auch ihre Beziehung zu ihrem Mann wird auf eine rein körperliche Komponente reduziert.

Mir ist es wirklich schwer gefallen dieses Buch zu lesen. Ich hatte das Gefühl ohne Anleitung fast nicht verstehen zu können, was mir diese Geschichte eigentlich sagen wollte. Außer dass Menschen ihrer Lust und Liebe zu anderen Personen nicht widerstehen können. Sei es der Mörder, dem die Leute eine Unmenge an Verständnis entgegen bringen ebenso wie dem Liebhaber dessen Frau, der ihr nicht habe widerstehen können, weil sie sich ihm an den Hals geworfen haben. Oder Maria, die in keinerlei Kampf gegen die sich anbahnende Beziehung zwischen ihrem Mann Pierre und Claire zu gehen scheint, da es ja doch unausweichlich ist. Ebenso wie sie und keine der ihr nahe stehenden Personen gegen ihren Alkoholismus ankämpfen, oder Pierre und Claire gegen ihre gegenseitige Anziehung.

Mir fällt es schwer eine abschließende Bewertung dieses Buches zu geben, vor allem weil es mir auch so vorkommt, als ob ich kein Recht dazu hätte, weil ich es einfach nicht verstanden habe. Es kommt mir wie eines dieser Bücher vor, deren Zauber sich erst dank Sekundärliteratur und intensiver Besprechung entfalten.

Donnerstag, 27. Februar 2014

Rezension: So bitterkalt von Johan Theorin

Nach meinem Debakel mit „Schnitt“ von Marc Raabe habe ich kurzfristig einen anderen Thriller gebraucht. Nicht, dass ich davon einen ganzen Haufen zu Hause liegen hätte, ich musste mir „So bitterkalt“ von Johan Theorin im Kindle Store kaufen und direkt loslegen.
(„Schnitt“ ist nach euren positiven Reaktionen für mich noch nicht gestorben, aber ich lasse mir etwas Zeit mit dem zweiten Anlauf…)


„So bitterkalt“ von Johan Theorin
Piper Verlag
480 Seiten
19,99 € (Hardcover) oder 8,49 € (Kindle Edition)









In dem kleinen schwedischen Örtchen Valla liegt die psychiatrische Klinik Sankt Patricia. Dort werden psychisch kranke Schwerverbrecher unter höchster Sicherheitsstufe behandelt. Trotz der Isolation der Patienten sollen sie den Kontakt zu einem nicht verlieren: ihren Kindern. Die Kinder werden deshalb in der Kindertagesstätte „die Lichtung“ gleich neben der Klinik betreut und regelmäßig zu Treffen mit ihren kranken Eltern gebracht. Dafür ist die Kindertagesstätte mit der Klinik durch einen unterirdischen Tunnel verbunden. Jan Hauger wird als Erzieher in der Kindertagesstätte eingestellt. Schnell merkt er, dass neben den Treffen mit den Eltern der Kinder auch noch eine ganze Menge mehr zwischen Klinik und Kinderhort abläuft. Und auch Jan selbst bewahrt einige Geheimnisse vor seinen neuen Kollegen und Bekannten.
Ich muss zugeben, dass ich „So bitterkalt“ vor allem wegen der angedeuteten Story gekauft habe. Bei mir verbreitet diese Thematik rund um die düsteren Verwicklungen in und um eine psychische Klinik einen angenehmen Grusel. Ich finde die Entwicklungen der psychologischen Behandlung in den letzten hundert Jahren absolut spannend. In vielen Büchern und Filmen wird auf die wechselnden Behandlungsmethoden und Vorurteile gegenüber der Psychologie/Psychiatrie angespielt (z.B. „A beautiful mind“). Eine ähnliche Geschichte hatte ich mir hier erhofft. Ich kann vorweg sagen, dass die Handlung sich in diesem Buch primär außerhalb der Klinik bewegt und man von den Patienten so gut wie nichts erfährt, vor allem nicht über die Art ihrer Behandlung.
Trotzdem ist das Buch absolut gelungen. Warum? Weil die Atmosphäre einfach passt. Das düstere Gefühl außerhalb der absolut abgeschotteten Klinik zu stehen, die Frage „was passiert da drin?“ und die Verwicklungen zwischen der Kindertagesstätte und der Klinik waren wirklich faszinierend und realistisch dargestellt.
Dazu kommt, dass der Hauptprotagonist einerseits normal genug ist, um sich mit ihm identifizieren zu können, aber auch durch seine eigenen inneren Konflikte eine ganze Menge Spannung mitbringt. Das hat mir wirklich gut gefallen. Seine Handlungen waren außerdem (fast) immer nachvollziehbar, aber trotzdem unberechenbar genug um den Spannungsbogen der Geschichte immer weiter zu tragen.
Auch die Erzählweise der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Das friedliche Leben in der Kindertagesstätte, die Geheimnisse rund um die Klinik, Rückblicke in Jans Vergangenheit und einige ganz besondere „Kindergeschichten“ wechseln sich ab und machen das Buch abwechslungsreich und interessant, besonders und toll zu lesen.
Ganz perfekt ist das Buch trotzdem nicht, vor allem gegen Ende war ich vom Handlungsverlauf ein bisschen enttäuscht. Ja, in sich ist das alles logisch gewesen und hat einen unerwarteten Abschluss gefunden, aber der letzte „Wow!“-Effekt hat mir gefehlt. Außerdem waren zwei Kapitel etwas verwirrend verknüpft und lasen sich wie alternativen derselben Handlung. Das ist zwar Jammern auf sehr hohem Niveau, hat für mich aber den Unterschied gemacht, daher „nur“ 4 von 5 Leseratten von mir für „So bitterkalt“.
Trotzdem die absolute Leseempfehlung, denn „So bitterkalt“ ist ein perfektes Buch für alle, die spannungsreiche Bücher ohne großes Blutvergießen mögen. Alle die Wert auf eine besondere Atmosphäre legen und die genug haben von den „normalen“ Ermittlerkrimis können an dieser Geschichte Gefallen finden

Montag, 24. Februar 2014

Montagsfrage #12 von Libromanie


Heute wird sich bei der Montagsfrage von Libromanie gegruselt!

"Hat dir ein Buch schon mal solche Angst gemacht, dass du es abgebrochen hast?"

Susis Antwort: Alex und ich arbeiten bei derselben Firma und jeden Montag ruft sie mir zu: "Die Montagsfrage lautet:" Dann fällt mir spontan etwas ein oder nicht. Mein spontaner Einfall hat weniger mit Angst, als mit Missmut zu tun. Es war einmal ein Buch, in dem eine Frau die feste Regel hatte, mindestens aller 30 Tage mit ihrem Mann zu schlafen. Um der Ehe willen. Meistens betrank sie sich, wenn die Frist abzulaufen drohte, um sich besser motivieren zu können. Ich mochte diese Figur nicht, dafür umso mehr ihren Mann. Deswegen klappte ich empört das Buch zusammen, als ohne Vorwarnung eine heiße Szene zwischen der besagten Frau und einem anderen Mann auftauchte. Ich habe kein einziges Wort mehr gelesen und das Buch weggeworfen. Bevor jetzt eine(r) sagt, ich bin prüde: Es geht mir mehr darum, dass ich es überhaupt nicht leiden kann, wenn die Lesererwartung dermaßen durchkreuzt wird. Man sollte immer eine kleine Vorwarnung geben oder die Wirkung etwas abschwächen, durch Unsympathien. Aber einfach so! Ne, nicht mit mir ;).

Alex Antwort: Die Montagsfrage ist für Susi und mich eine richtige Tradition geworden und ich finde es jede Woche witzig, wie unterschiedlich unsere Reaktionen ausfallen. Diese Woche ist dafür mal wieder ein blendendes Beispiel... Susi denkt an... naja, unerwartete, beängstigende Sexszenen und ich erst an ein prägendes Kindheitserlebnis und dann natürlich an Stephen King.
Mit 11 oder 12 habe ich "Das grüne Glas" von Diane Howells gelesen und musste schon manche Pause einlegen, weil ich es so gruselig fand. Vor allem weil dort vom Gläserrücken die Rede war, was meine Mama mir strikt "verboten" und noch gruseliger beschrieben hat als es wohl ist. Ihre schaurigen Beschreibungen haben dafür gesorgt, dass ich brav die Finger vom Gläserrücken gelassen und mich schon beim Lesen des Buches ganz schön gegruselt habe.
Einige Jahre sind seitdem vergangen und ich bin immernoch nicht viel besser. Als ich letztes Jahr "Shining" gelesen habe war mein Mann gerade auf einer Dienstreise unterwegs und ich musste (ungewohnt) allein schlafen. Den Leseabend habe ich dann ungewöhnlich schnell beendet, stürmisches Wetter und einen nervenaufreibenden King konnte ich allein einfach nicht überstehen.

Samstag, 22. Februar 2014

Rezension: Erwin, Mord & Ente von Thomas Krüger

„Erwin, Mord & Ente“ habe ich bei der lieben Petzi im Adventskalender gewonnen und obwohl noch so viel auf meinem SUB schlummerte konnte ich die Finger nicht davon lassen und habe ziemlich schnell damit angefangen.

„Erwin, Mord & Ente“ von Thomas Krüger
Heyne Verlag
304 Seiten
9,99 € (Taschenbuch)









Also erstmal: das Buch müsste eigentlich „Erwin, Mord & Lothar“ heißen. Denn diese Ente ist nicht nur irgendeine Ente, sondern Lothar, die Ermittlungsente. Mit dieser lebt Erwin in Bramschebeck, einem kleinen Kaff in Ostwestfalen. Erwin ist der Sohn des ehemaligen Dorfpolizisten Friedhelm Düsedieker, ist Mitte Vierzig und gilt als der Dorfdepp des Ortes. Seit beide Eltern tot sind verbringt er die meiste Zeit in seiner goldenen Badewanne oder mit dem Betrachten der Bücher in seinem Wintergarten. Ab und an spaziert er, die alte Polizeimütze des Vaters auf dem Kopf, durch den Ort und überzeugt alle von welch einfachem Gemüt er ist, um möglichst in Ruhe gelassen zu werden. Als eines Tages eine Leiche auf dem Hof von Jasper Thiesbrummel gefunden wird, beginnt Erwin (gemeinsam mit Lothar) seine Ermittlungen.
„Erwin, Mord & Ente“ hat mich wirklich überrascht. Ich habe einen seichten aber witzigen Lokalkrimi erwartet. Witzig war es am Ende allemal, dazu Ideenreich und toll geschrieben. Eine Geschichte voller Kontraste: die brummelige, ein bisschen „hinterwäldlerisch“ wirkende Sprache der Protagonisten steht zum Beispiel total im Kontrast zur feinen und von Wortwitzen gespickten „Erzählsprache“ des Buches.

Worte können töten erübrigte sich in Bramschebeck allein wegen der vielfältigen Schwierigkeiten der Bramschebecker, Worte rhetorisch zu verwenden. Wer Worte als Mordwerkzeuge einsetzen wollte, sollte zumindest über mehr als bloße Grundkenntnisse im Sprachgebrauch verfügen.“
S. 145

Damit ist ja fast alles gesagt, oder? Von diesen Beschreibungen und den witzigen Charakteren konnte ich gar nicht genug bekommen und war richtiggehend traurig, als Erwin und seine Ermittlungsente den Fall geknackt hatten.
Erwins nach außen hin einfach wirkender Charakter birgt eigentlich viel mehr Facetten und ist tiefsinniger als erwartet. Zwar ist er vielleicht nicht ganz der Hellste, Bücher wirklich zu lesen bereitet ihm zum Beispiel Schwierigkeiten, lieber lässt er nur einzelne Abschnitte und Wortbilder auf sich wirken, den Dorfdeppen spielt er aber eigentlich nur. Er hat doch eine ganze Menge mehr auf dem Kasten, als ihm die Bewohner von Bramschebeck zutrauen würden. Gerade dadurch gelangt Erwin aber an viele Informationen, wer hält sich schon zurück, wenn er mit einem vermeintlich Schwachsinnigen spricht?

„Er achtete Bäume schon allein wegen ihrer Bedeutung für Bücher. Bücher waren die Fortsetzung des Baums mit den Mitteln des Geistes – der Erwin oft so fern schien wie das Laubdach einer hohen Eiche.“
S. 31

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, der Kriminalfall steht im Kontrastfeld von Dorfgeklüngel und seltsamen Ideologien und war bis zum Schluss spannend. Wer also die Mischung aus Humor, einem interessanten Kriminalfall und besonderen Charakteren mag ist mit „Erwin, Mord & Ente“ sehr gut bedient. 5 von 5 Leseratten an dieses schöne, kleine Buch!


P.S. Einen einzigen Kritikpunkt hab‘ ich da noch: für alle Menschen, die nicht aus Ostwestfalen kommen sind die Namen im  Buch echte Zungenbrecher und manchmal bin ich selbst beim Lesen drüber gestolpert. Dieses Buch also besser nicht laut rezitieren ;-).

Freitag, 21. Februar 2014

Rezension: Göttlich verdammt von Josephine Angelini

2014 steht unter dem Zeichen der LeseExperimente. Neben Susis Aufgaben habe ich mir aber selbst auch ein paar Sachen vorgenommen, zum Beispiel neue, (mir) unbekannte Verlage entdecken und für mich untypische Genres ausprobieren. Zuerst habe ich mich nun also in einem Genre umgesehen, dass ich lange Zeit links liegen ließ: Fantasy.
Ich habe als Teenie Fantasybücher geradezu verschlungen, vor allem Markus Heitz und Wolfgang Hohlbein mochte ich sehr gern. Die heute so beliebte Romantasy, also romantische Fantasy, hatte ich damals noch nicht auf dem Schirm. Ich glaube, dass es diese Bücher erst seit Twilight in solcher Vielfalt gibt. Als ich mich nun also nach einem neuen, für mich interessanten Fantasy-Probanden umgesehen habe, bin ich auf „Göttlich verdammt“ von Joesphine Angelini gestoßen.

„Göttlich verdammt“ von Josephine Angelini
494 Seiten
19,99 € (Hardcover) oder 9,99 € (Kindle Edition)








Helen ist 16, wunderschön und super intelligent aber nicht sonderlich selbstbewusst. Sie lebt mit ihrem Vater in einem kleinen Örtchen auf Nantucket. Eines Tages zieht die reiche Familie Delos in den Ort, die Söhne und Töchter der Familie sind zwar ebenso schön und begabt wie Helen, wecken bei ihr jedoch erstmal großes Misstrauen und Abneigung, ehe sie die Söhne der Familie näher kennen (und lieben) lernt.
Vielleicht ist es gemein das so zu sagen, aber es kam mir auf den ersten Seiten des Buches so vor als würde ich „Twilight Reloaded“ in den Händen halten. Die Parallelen waren einfach zu krass und zu offensichtlich. Davon habe ich mich aber erstmal nicht beirren lassen. Es sollte in „Göttlich verdammt“ um griechische Mythologie, Götter und Legenden gehen, das sind Themen die ich unheimlich spannend finde und auf die ich mich gefreut habe. Einige dieser Aspekte wurden dann auch wirklich schön eingearbeitet und stimmungsvoll beschrieben, die Schicksalsgöttinnen (Parzen) die Helen verfolgen und ihr schauriges Wehklagen zum Beispiel haben mir wirklich gut gefallen und zur Stimmung beigetragen. Die große Rahmenhandlung konnte mit diesen einzelnen guten Aspekten leider nicht mithalten. Es war alles insgesamt zu vorhersehbar und konstruiert.
Weglegen wollte ich das Buch trotzdem nicht. Die Charaktere waren zum Teil recht interessant, die Anlehnung an die historischen Gestalten und Sagengestalten hat so viel Potenzial geboten. Wären die Charaktere facettenreicher dargestellt worden hätte dies eine wirkliche Stärke des Buches werden können. Leider wurde dieses Potenzial hier schlicht verschenkt.
Etwas befremdlich waren mir außerdem auf Dauer der Erzählstil der Autorin und ihre Angewohnheit, alle Emotionen so völlig überspitzt darzustellen. Es wird nie „gelacht“ immer wird „schallend gelacht“, man ist nie „wütend“ sondern immer „wutentbrannt“… das führt zu manchen skurrilen Situationen, in denen Protagonisten sich erst traurig oder aggressiv zeigen um dann einen Satz später schallend zu lachen. An sich mag ich eine bildreiche Sprache gern und finde atmosphärische Beschreibungen wichtig, um in einem Buch ganz abzutauchen, aber hier war es etwas zu viel des Guten und wirkte dadurch eher holperig und ungeschickt.

Ich kann zwar verstehen, warum das Buch zum Teil so gute Bewertungen bekommen hat, die Thematik ist ungewöhnlich und die Charaktere interessant. Leider hat mich die erzählerische Qualität des Buches nicht überzeugt, die Geschichte war zu vorhersehbar und wenig atmosphärisch.

Insgesamt 2 von 5 Leseratten.


Richtig überzeugen konnte mich dieses Experiment zum Genre Fantasy noch nicht.
Ich habe zwar noch ein anderes Buch im Kopf, welches ich in nächster Zeit probieren werde, möchte aber auch euch kurz fragen:
Welches Fantasybuch lohnt sich wirklich? Welches Buch ist ungewöhnlich, bietet eine gute Story und ist auch noch toll geschrieben? Habt ihr Tipps für mich?

Donnerstag, 20. Februar 2014

Wir wurden getaggt: Ich möchte unbedingt lesen

Janice von Lesen ist hat uns getaggt. Weil mir das Thema so gut gefällt und ich mich im Moment sowieso sehr viel mit Verlagsvorschauen, Neuerscheinungen und Wunschbüchern beschäftige (... und bald Geburtstag habe *hihi*) lasse ich euch heute mal einen Blick auf meine Wunschliste werfen. Und weil Susi von ihren ungelesenen Büchern jetzt schon eingeschüchtert ist antworte heute auch nur ich... ich gewöhne mich nämlich langsam an meinen buchstäblichen Stapel ungelesener Bücher.

Meine Aufgabe diesmal:

»Zähle 5 Bücher auf, die ganz oben auf deiner Wunschliste stehen, die aber KEINE Fortsetzungen von Büchern sind, die du schon gelesen hast – sie sollen also völlig neu für dich sein.
Danach tagge 8 weitere Blogger und informiere diese darüber.«


"Der Distelfink" von Donna Tartt 
vom Goldmann Verlag

Das Buch hat mich auf den ersten Blick angesprochen, es klingt nach einer guten Mischung zwischen Roman und Krimi, meschlicher Tragödie und Spannung. Und dann habe ich auch noch eine Lesermeinung von Stephen King zu diesem Buch gelesen, er sagt dass man es lesen muss.... was kann ich da noch groß tun? Must read!

Darum geht's:
Es passiert, als Theo Decker dreizehn Jahre alt ist. An dem Tag, an dem er mit seiner Mutter ein New Yorker Museum besucht, verändert ein schreckliches Unglück sein Leben für immer. Er verliert sie unter tragischen Umständen und bleibt allein und auf sich gestellt zurück, sein Vater hat ihn schon lange im Stich gelassen. Theo versinkt in tiefer Trauer, die ihn lange nicht mehr loslässt. Auch das Gemälde, das seit dem fatalen Ereignis verbotenerweise in seinem Besitz ist und ihn an seine Mutter erinnert, kann ihm keinen Trost spenden. Ganz im Gegenteil: Mit jedem Jahr, das vergeht, kommt er immer weiter von seinem Weg ab und droht, in kriminelle Kreise abzurutschen. Und das Gemälde, das ihn auf merkwürdige Weise fasziniert, scheint ihn geradezu in eine Welt der Lügen und falschen Entscheidungen zu ziehen, in einen Sog, der ihn unaufhaltsam mit sich reißt ...


vom Aufbau Verlag

Wer hier mitliest weiß mittlerweile, dass ich ruhige Geschichten und besondere Charaktere liebe. Dieses Buch klingt ein bisschen nach den Romanen von Joe R. Lansdale und doch nochmal ganz anders, es geht um Verbrechen, Liebe, Freundschaften und mal wieder Geheimnisse das hat mich alles unheimlich neugierig gemacht.

Darum geht's:
Im Sommer 1988 wird die Mutter des 14-jährigen Joe Coutts Opfer eines brutalen Verbrechens. Sie schließt sich in ihrem Zimmer ein und verweigert die Aussage. Vater und Sohn wissen nicht, wie sie sie zurück ins Leben holen können. Da sich der Überfall auf der Nahtstelle dreier Territorien ereignet hat, sind drei Behörden mit den Ermittlungen befasst. Selbst Joes Vater sind als Stammesrichter die Hände gebunden. So beschließt Joe, den Gewalttäter selbst zu finden. Mit seinen Freunden Cappy, Angus und Zack unternimmt er teils halsbrecherische, teils urkomische Ermittlungsversuche. Bei seiner aufreizenden Tante und im Kreis katholischer Pfadfinderinnen begegnet er der Liebe – und in alten Akten dem Schlüssel des Verbrechens. 


"Das Mädchen mit den blauen Augen" von Michel Bussi
vom Aufbau Verlag


Wenn ich meine Wunschbücher jetzt so zusammenstelle sieht man ziemlich genau, wohin meine Lesestimmung mich momentan führt: Geschichten mit viel Gefühl und einem Hauch Spannung und Geheimnis, alle samt wirken sie aber erstmal sehr ruhig und einfach "schön". Genau das zieht mich im Moment so an.

Darum geht's:
1980. In der Vorweihnachtsnacht kommt es im verschneiten Jura zu einem tragischen Unfall: Ein Flugzeugabsturz, den allein ein kleines Baby überlebt. Doch auf der Passagierliste sind zwei Säuglinge vermerkt, beide Mädchen, beide drei Monate alt. Welches der Babys wurde gerettet? In einer Zeit, in der es noch keine DNA-Tests gibt, ist dies kaum mit Sicherheit nachzuweisen. In einem aufwühlenden Sorgerechtsprozess, den die Großeltern beider Familien führen, fällt trotz letzter Zweifel schließlich ein Urteil: Emilie Vitral hat überlebt, nicht Lyse-Rose de Carville. Achtzehn Jahre später entdeckt ein Privatdetektiv den Schlüssel zur Wahrheit, kurz darauf wird er tot aufgefunden. Zuvor aber hat er Emilie seine Aufzeichnungen zukommen lassen, die das Leben der jungen Frau von Grund auf verändern.


"Dieses Leben, das wir haben" von Lionel Shriver
vom Piper Verlag

Petzi hat mir "Wir müssen über Kevin reden" von Lionel Shriver ans Herz gelegt, das Buch hat mich erstmal wegen der Thematik und der besonderen Erzählform interessiert. Wirklich gepackt es mich dann mit dem phantastischen Schreibstil der Autorin, jetzt möchte ich mehr davon! Nochmal eintauchen und mich überraschen lassen, was diese Geschichte mit mir macht.

Darum geht's:
Den Alltagsärger hinter sich lassen, die Welt sehen, nachdenken – so hat sich Shepherd den Rest seines Lebens vorgestellt. Seine Frau Glynis kann ihm dabei nicht folgen – sie stellt ihn vor eine tragische Wahl. Nach ihrem mitreißenden Roman »Liebespaarungen« erzählt Lionel Shrivers neues Buch von den Wandlungen einer Ehe in schweren Zeiten. Und auch von dem Glück, das daraus entstehen kann. 


"Der König der Diamanten" von Simon Tolkien
vom Klett Cotta Verlag


Zum Abschluss noch ein (hoffentlich) guter Krimi, der nach einer tiefgründigen Story und viel Spannung klingt und nicht das übliche blutrünstige Morden und Metzeln zu sein scheint. Da mir auch bei Krimis eine gute Geschichte enorm wichtig ist hat mich dieses Buch besonders angesprochen.

Darum geht's:
Inspektor Trave von der Polizei in Oxford leitet die Suche nach dem entflohenden Häftling David Swain, den er selbst zwei Jahre zuvor vor Gericht gebracht hatte. Alsbald gerät für ihn auch der Onkel der Ermordeten in Verdacht: Titus Osman ist ein reicher Diamantenhändler. Er arbeitet mit seinem zwielichtigen Schwager zusammen, dem Verbindungen mit den Nazis nachgesagt werden ...
Als der entflohene Häftling wieder gefasst wird, tut Trave alles, um dessen Unschuld zu beweisen. Aber wie weit ist er selbst inzwischen in den Fall verstrickt?
Simon Tolkiens Kriminalroman besticht durch Raffinesse und historische Details.



Welche Wunschbücher lassen im Moment eure Herzen höher schlagen und eure Füße unkontrolliert zum Buchladen steuern? Statt den Tag weiterzutragen wünsche ich mir eure Antworten in den Kommentaren! :-)

Mittwoch, 19. Februar 2014

Wir wurden getaggt: Unter 200 Follower

Johanna von Time for words hat uns schon vor einer ganzen Weile getaggt. Der "Unter 200 Follower"-Tag soll uns und unsere Lesegewohnheiten ein bisschen besser vorstellen. Ein paar andere Tags stehen auch noch an, aber erstmal wollen wir hier unsere Fragen und Antworten abgeben...


Die Regeln:
1. Den Tagger als Dankeschön verlinken!
2. Die gestellten 10 Fragen vom Tagger beantworten!
3. 10 neue Fragen stellen!
4. 5 Blogger taggen, die unter 200 Follower haben und ihnen mitteilen, dass sie getaggt wurden!
5. Zurücktaggen ist nicht erlaubt!


1. Welches Genre liest du am liebsten? Und warum?
Susis Antwort: Ich lese kein bestimmtes Genre am liebsten - aber am liebsten lese ich Geschichten mit wahren Bezug. Das heißt das können Biografien, Romane oder auch Reiseliteratur sein. Ich mag es, wenn ich neue Dinge über die Welt lernen kann.

2. Brauchst du beim lesen komplette stille oder darf Musik/der Fernseher nebenbei laufen?
Alex' Antwort: Ich mag es sogar wenn beim Lesen Musik läuft und der Fernsehre stört mich auch nicht. Absolute Stille finde ich meistens eher ungemütlich und wie bei einem guten Film macht ein schöner Soundtrack so manches Buch noch besser.

3. Hast du ein Buch schon ausschließlich auf Grund des Covers gekauft?
Susis Antwort: Nein ^^. Leider muss ich so knallhart antworten, denn bevor ich Alex kennen gelernt habe und sie mich mit der Bloggerwelt bekannt gemacht hat, wäre ich nicht mal auf die Idee gekommen die Kaufentscheidung für ein Buch überhaupt in irgendeiner Form vom Cover abhängig zu machen =).

4. Hast du schon mal die Finger von einem Buch gelassen, weil dir das Cover gar nicht gefallen hat?
Alex' Antwort: Vor kurzem wurde auf vorablesen "Drowning" von Rachel Ward vorgestellt, ich finde das Cover der Deutschen Ausgabe wirklich schlimm, es sieht aus wie mit den Standard-Hintergründen in Powerpoint zusammengeklickt und hat für mich gar keinen Bezug zum Inhalt hergestellt. Außerdem fand ich die Farbkombination nicht wirklich anziehend. 
Jetzt lese ich immer mehr positive Rezensionen zu diesem Buch... eigentlich schade, dass mich das Cover hier deratig ferngehalten hat.

5. Gibt es eine Buchverfilmung, die du richtig gut, vielleicht sogar besser, als das Buch fandest? Wenn ja, welche?
Susis Antwort: Nein, ich denke nicht. Wenn überhaupt, fand ich die Filme gleich gut, aber meistens nicht weil sie das Buch perfekt umgesetzt haben, sondern weil sie anders waren und neue Aspekte hervorgehoben haben. Filme, die sich zu nahe an den Büchern orientieren, finde ich meistens langweilig.

6. Gibt es ein Buch, das untrennbar zu deiner Kindheit gehört?
Alex' Antwort: Eins? Viele! Zwei davon habe ich bei der Montagsfrage #2 vorgestellt. Dazu kommt noch eine uralte Ausgabe von "Susi und Strolch" von Ward Green und einige Bücher, die meine Mama mir damals gekauft hat, als meine Leseleidenschaft so stark gelodert hat. "Flüsternde Hände" von Sherryl Jordan und "Level 4 -Stadt der Kinder" von Andreas Schlüter... und eine ganze Menge Knickerbocker-Banden Bücher von Thomas C. Brezina... ich hatte eine lesereiche Kindheit!

7. Wann und wo liest du am liebsten?
Susis Antwort: Meine liebste Frage! Die hab ich schon öfter beantwortet und immer kriege ich sie, weil bei Alex die Antwort überall und immer lautet. Ich lese am liebsten, wenn ich unterwegs bin. Da finde ich die nötige Ruhe und habe die Möglichkeit mit kleinen Pausen und einem Blick über die Welt das gelesene zu verarbeiten. 

8. Schreibst du selber? Wenn ja, das selbe Genre, das du auch am liebsten liest oder eine andere Richtung?
Alex' Antwort: Nein, ich schreibe nicht selbst. Ich habe häufig Geschichten im Kopf und für eine hab ich auch schon ein grobes Gerüst entworfen, für das Schreiben fehlt mir dann aber doch die Geduld.

9. Gibt es ein Buch auf das du dich am meisten freust in diesem Jahr? Wenn ja, welches?
Susis Antwort: Ich verfolge die anstehenden Veröffentlichungen nicht - meine Büchersammlung steigt schon genug dank vorablesen.de. Ich schaffe nicht sehr viele Bücher und möchte mich nicht verführen, die Sammlung ständig zu erweitern, um die Bücher dann im Schrank versauern zu lassen. Ich fühle mich dann wie eine Rabenmutter, die ihre Kinder vernachlässigt.

10. Liest du auch in anderen Sprachen oder nur auf Deutsch?

Alex' Antwort: Ich lese eigentlich nur auf Deutsch, ganz selten auch mal ein Englisches Buch, meistens warte ich aber auf die Deutsche Ausgabe. Lesen ist für mich Entspannung, außerdem möchte ich alle Feinheiten eines Buches mitbekommen können, das kann ich nur in meiner Muttersprache.


Wir taggen:
Wiedermal niemanden speziellen, sondern alle, die Lust haben uns unsere Fragen zu beantworten :-)...



Wir würden uns freuen, wenn ihr folgende Fragen beantwortet:

1. Hast du Bücher auch schon mal direkt nach dem Lesen weggeworfen?
2. Hast du schon mal ein gutes Buch aus einem Tauschschrank erworben?
3. Hast du dich schon mal in einem Buch selbst wiedergefunden?
4. Liest du manchmal das Ende, um vorher zu wissen, wie ein Buch endet?
5. Nach welchem System sind die Bücher bei dir im Regal geordnet?
6. Bevorzugst du Neuerscheinungen oder alte Schinken?
7. Hast du schonmal aneiner Leserunde teilgenommen?
8. Wieviel Zeit nimmst du dir täglich/ in der Woche zum lesen?
9. Hast du irgendwelche Zeitschriften oder Zeitungen abonniert?
10. Liest du lieber Hardcover oder Taschenbücher?

Montag, 17. Februar 2014

Montagsfrage #11 von Libromanie


Die heutige Montagsfrage von Libromanie zeigt mal wieder, wie groß unsere Liebe zu Büchern wirklich ist...

"Hast du schonmal einen Ort besucht, nur weil er in einem Roman vorkam?"

Susis Antwort: Soweit ich mich erinnern kann nicht. Aber ich mag es Dingen nachzuspüren. Ich werde sicher bei meinem nächsten Parisbesuch an Madame Hemmingway denken und vielleicht auf ihren Wegen wandeln. Und in Großbrittanien war ich schon an vielen Orten, unter anderem auch um nachzuempfinden, wie sich Jane Austens Figuren und sie selbst gefühlt haben müssen. Auch in Amsterdam habe ich an Connie Palmen und ihre Charaktere gedacht und haben sie mir in den Straßen vorgestellt. Aber nur weil dieser Ort in einem Buch vorkam - nein. Es war jedoch schon oft ein weiteres Argument, um das Sehen und Lesen noch schöner zu machen.

Alex' Antwort: Ich bin nicht so der riesige Reisefan. Ich mache zwar gern Urlaub, aber nutze den auch ganz gern um meine Wahlheimat Frankfurt noch ein bisschen besser kennen zu lernen (oder auch um die Ecken, die ich schon kenne, zu genießen). Wenn ich aber wegfahre, dann suche ich mir gern vorher Bücher aus, die zum Reiseziel passen. Unsere Flitterwochen haben mein Mann und ich ganz hollywoodmäßig auf einer Kreuzfahrt verbracht. Gelesen habe ich während dieser 3 Wochen alles was mit Meer und Strand zu tun hatte, unter anderem "Pink Hotel" von Anna Stothard und "Die tausend Herbste des Jacob de Zoet" von David Mitchell (leider war es das falsche Meer, aber die genau richtige Stimmung).

Sonntag, 16. Februar 2014

Ausprobiert: Büchertagebuch "Bücher sind treu"

Schon eine ganze Weile bin ich auf der Suche nach einer Möglichkeit beim Lesen einen Platz für Notizen und Kommentare zu haben und später mal einen Überblick zu bekommen, was ich alles so gelesen habe. Außerdem möchte ich meine gelesenen, ungelesenen und gewünschten Bücher im Blick behalten. Bei der Suche nach einem schönen Büchertagebuch bin ich auf "Bücher sind treu" vom Atlantik Verlag gestolpert. Das Buch erscheint am 11. März, ich durfte es aber jetzt schonmal eine Weile testen.

"Bücher sind treu"
Atlantik Verlag
224 Seiten
10 € (Hardcover)


"Bücher sind treu" ist das erste Büchertagebuch das ich bei meiner Suche gefunden habe, das nicht nur die reine Notizfunktion in den Vordergrund stellt, sondern auch durch eine wunderschöne Gestaltung überzeugt und eine echte Liebeserklärung an Bücher ist. Es macht einfach Spaß das Buch zu benutzen.


Für jedes Buch findet sich Platz für Autor, Titel, Verlag, eine Angabe von wann bis wann das Buch gelesen wurde und eine Bewertung. Außerdem gibt es die Möglichkeit zu notieren wann das Buch gekauft wurde oder von wem es geliehen oder geschenkt ist. Nach dieser Übersichtsseite hat man 3 Seiten Platz für Leseeindrücke und Notizen. Abgeschlossen wird jeder Eintrag mit einem tollen Zitat zum Thema Bücher und Lesen.


Das Büchlein bietet insgesamt Platz für 50 Einträge. Für Vielleser ist dies fast ein bisschen knapp bemessen, es macht das Buch aber sehr handlich und trotz des festen Papieres und der hochwertigen Verarbeitung nicht zu dick. Durch die Qualiät des Papiers scheint außerdem die Schrift auf der Rückseite eines Blattes kaum durch und stört so die Optik der Einträge nicht.

Ich bin gespannt wie lange die 50 Einträge bei mir reichen werden, als ständiger Begleiter ist das Buch jedenfalls prima geeignet.


Am Ende des Buches sind einige Seiten für verschiedene Listen vorgesehen: Lieblingsbücher, Ausgeliehene und Verliehene Bücher, Verschenkte Bücher, eine Bücher-Wunschliste und Lieblingsbuchhandlungen können hier eingetragen werden. Der Verlag kennt die büchersüchtigen Leser offenbar sehr gut, denn für die Wunschliste ist mit Abstand der meiste Platz vorgesehen, das passt für mich also ganz gut.


Insgesamt ist "Bücher sind treu" ein absolut gelungenes Büchertagebuch, dass durch seine kompakte Größe sowie schöne und übersichtliche Gestaltung überzeugt. Die Seiten sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet und vor allem die Bewertungsskala für die Bücher, von 0 bis 5 Knochen, lässt mich jedes Mal wieder grinsen.
Das Buch ist ab sofort mein ständiger Begleiter und wird sich sicher auch als Geschenk an die ein oder andere Leseratte noch prima machen.

"Outside of a dog, a book is a man's best friend;
inside a dog, it's too dark to read."
- Groucho Marx

Samstag, 15. Februar 2014

Rezension: Honig von Ian McEwan

Gestern, am Tag der Blumenhä... also an Valentinstag, hing wohl bei Einigen gehörig Liebe in der Luft. Passend dazu möchte ich euch heute "Honig" von Ian McEwan vorstellen. Ein Buch voll Liebe, Spannung und Literatur!
Und mit einem McEwan kann man ja sowieso nichts falsch machen. "Honig“ von Ian McEwan habe ich mir einfach blind in der Bibliothek vorbestellt. Ich habe schon „Abbitte“, „Solar“ und „Der Zementgarten“ von Ian McEwan gelesen und gerade die ersten Beiden gehören zu meinen Lieblingsbüchern. Klar, dass ich also auch das neue Buch dieses Autors unbedingt lesen wollte.

„Honig“ von Ian McEwan
Diogenes Verlag
448 Seiten
22,90 € (Hardcover)









Serena Frome ist ein Mädchen aus gutem Haus. Ihr Vater ist Pastor, die Mutter auf die gute Bildung ihrer Töchter erpicht. Statt, wie es ihrer Leidenschaft entsprechen würde, Literatur zu studieren studiert Serena auf Drängen der Mutter Mathematik, zieht nach London und landet schließlich (über Umwege) beim MI5, dem britischen Geheimdienst. Dort wird sie wegen ihrer Leidenschaft für Literatur für einen ganz besonderen Auftrag ausgewählt: Operation „Honig“. Ein Vorhaben, das den kalten Krieg mit Mitteln der Kunst und Kultur voranbringen soll.

„Honig“ ist ein Buch, das man dreimal lesen muss. Einmal, um das große Ganze aufzunehmen, noch einmal, um den historischen Hintergrund ganz zu verstehen und alles richtig einzuordnen und am Schluss, um alle literarischen Anspielungen, Querverweise und alle genannten Werke mitzukriegen.
Ich gebe zu, dass mich Geschichte zwar sehr interessiert, ich aber ein unheimlich schlechtes Gedächtnis habe. Viele historische Details und zeitliche Abläufe kann ich mir beim besten Willen nicht merken, muss also immer nochmal nachschlagen. Da mich diesmal die Geschichte um Serena, ihre Liebschaften und ihr brisanter Auftrag so mitgenommen haben ist die Recherche zum historischen Hintergrund wirklich zu kurz gekommen. Das könnte ich dann wohl erst beim zweiten Lesen noch ganz aufnehmen. Spannend war es aber allemal. Geheimdienste, die sich Autoren und Künstler zu Nutze machen um die Regierung zu unterstützen oder eben den Feind schlecht aussehen zu lassen, eine seltsame und doch nicht weltfremde Vorstellung.
Trotz der politisch, historisch schweren Rahmenhandlung ist „Honig“ vor allem eins: spannend. Ich wollte unbedingt Wissen wo der Autor mit all dem hin will und wie Serenas innere Konflikte gelöst werden, dass sich ihre Probleme nicht einfach in Luft auflösen würden war abzusehen und es hat mich gefreut, dass diese Konflikte wirklich bis zum Ende ausgearbeitet wurden. Die Handlung baut sich ganz ruhig und undramatisch auf und trotzdem habe ich immer mehr das Gefühl bekommen, dass mir etwas entgangen ist, dass gleich irgendetwas Großes passieren wird. Am Ende ist das natürlich auch passiert...
„Honig“ hat mich begeistert, aber zugegebenermaßen nicht so sehr wie zum Beispiel „Solar“. Das lag unter anderem daran, dass ich zwar die Hauptprotagonistin Serena sehr sympathisch, ihren Liebhaber Tom aber unheimlich anstrengend fand. Serena ist intelligent und trotzdem ein bisschen naiv, sie wirkte nachdenklich und leidenschaftlich. Einfach ein faszinierender Charakter! Ihr Liebhaber hingegen wirkte die ganze Zeit nur eingebildet und überheblich, ein Intellektueller Schnösel, der sich selbst ziemlich wichtig nimmt. Ein seltsames Paar, bei dem ich mich sich ständig fragte, was sie an ihm finden mag.
Insgesamt hat mich "Honig" aber mal wieder fasziniert. Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass bei Ian McEwan jedes Buch ein Gesamtkunstwerk ist. Kein Gespräch scheint zufällig platziert und der Inhalt und die Form der Romane verbinden sich am Ende perfekt zu einem großen Ganzen. Dass mir der detaillreiche Schreibstil, der trotzdem so kurzweilig wirkt, gefällt brauche ich fast nicht zu erwähnen.

„Honig“ bekommt von mir 4 von 5 Leseratten, denn zwar hat mich das Buch nicht ganz so absolut mitgerissen, wie die anderen Bücher des Autors, aber es bot eine Menge Spannung und Liebe und das Thema war perfekt für mich.

Mittwoch, 12. Februar 2014

Bild&Wort: In die Ferne

Alex hatte es ja bereits angekündigt: Es ist mal wieder Zeit für ein Bild&Wort. Und da zumindest bei uns die Sonne so schön geschienen hat, die Vögel zwitschern und irgendwie alles sich nach Frühling anfühlt, wollen wir unserer aufkeimenden Sehnsucht Ausdruck verleihen:


"Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten,
aus den Stuben über die Sterne."
- Jean Paul

Montag, 10. Februar 2014

Montagsfrage #10 von Libromanie


Es ist wieder Montag: eine neue Arbeitswoche, neue Leseproben bei vorablesen und eine neue Montagsfrage von Libromanie warten auf uns. Heute geht es bei der Montagsfrage um die Menschen im Leserleben, die das Leserherz höher schlagen lassen: unsere Lieblingsautoren.

"Haben dich deine Lieblingsautoren schon mal enttäuscht?"

Susi und ich lesen beide viel Querbeet: verschiedenste Genres und natürlich auch verschiedenste Autoren finden ihren Weg in unser Bücherregal. Für uns gibt es jedoch einzelne Ausnahmen, die immer wieder gern zur Hand genommen und mit Begeisterung gelesen werden. Ich liebe die Bücher von Stephen King und lese Neuerscheinungen und alte Schätze gleichermaßen gern. Susi ist begeistert von den Büchern von Connie Palmen. 
Richtig enttäuscht wurden wir beide bisher zum Glück noch nicht.
 
Zwar war die Connie nicht immer leichte Kost, aber ob sie Susi wirklich noch enttäuscht wird sich erst zeigen. Dafür muss Susi erstmal "Freundschaft" beenden, das noch unbeendet auf dem Nachttisch liegt.
Und ich? Mit Mr. King bin ich bisher doch meist sehr zufrieden gewesen, Natürlich gab es auch Bücher, die mich nicht ganz so restlos begeistern konnten wie die übrigen (z.B. Cujo) oder bei denen ich einen zweiten Anlauf brauchte, um sie richtig zu genießen, aber unterm Strich war ich nach jedem Buch glücklich es gelesen zu haben und traurig die Geschichte verlassen zu müssen.
 
Eigentlich ist es wie bei langjährigen Freundschaften: man weiß was man aneinander hat und so nimmt man auch die kleinen Macken mit Gelassenheit hin und freut sich auf das nächste Treffen.

Sonntag, 9. Februar 2014

Rezension: Die Listensammlerin von Lena Gorelik

"Die Listensammlerin" von Lena Gorelik habe ich mir in der Bibliothek vorbestellt und jetzt Dank des "Rückgabe-Drucks" und der tollen Geschichte schnell verschlungen.

"Die Listensammlerin" von Lena Gorelik
Rowohlt Berlin Verlag
352 Seiten
19,95 € (Hardcover)










Sofia macht sich schon immer ihre Gedanken zur Welt, zu ihrer Familie und dem Leben... und notiert die Ergebnisse in ihren Listen. Sie führt Listen über Bücher, die noch geschrieben werden müssen, Listen über die Redewendungen ihrer Großmutter oder die filmreifen Szenen in ihrem Leben. Sofia glaubte immer, die Einzige mit dieser Leidenschaft zu sein, bis sie eines Tages unter den Sachen ihrer Großmutter auf die Listen ihres Onkels Grischa stößt und sich diesem unbekannten Verwandten sehr verbunden fühlt.
"Die Listensammlerin" ist ein berührendes Buch. Es werden die Geschichten von Sofia und dem ihr unbekannten Onkel Grischa, in der ehemaligen Sowjetunion, parallel erzählt. Grischa war genau so ein Querkopf wie Sofia und hatte doch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Ich kann im Nachheinein gar nicht sagen, welcher der beiden Handlungsstränge, Sofias in der Gegenwart oder Grischas mit seinem Kampf im kommunistischen Russland, mich mehr bewegt hat. Vermutlich war die Kombination der beiden ungewöhnlichen Geschichten genau das, was den Reiz des Buches für mich ausgemacht hat.
Die an einigen Stellen eingeschobenen Listen haben gut zur Handlung gepasst und die Eigenarten der Protagonisten toll unterstrichen. Ehrlich gesagt habe ich kaum genug davon bekommen können und hätte gern mehr von diesen wirrren Gedankensammlungen gelesen. Sie wirkten immer authentisch und fast hat man das Gefühl, in den Aufzeichnungen eines Freundes zu blättern. 
Wie Sofia von ihrer Leidenschaft Listen anzulegen und zu pflegen erzählt kann ich mir richtiggehend vorstellen, wie sie mit Notizbuch und Stift wild vor sich hinschreibt. Manchmal habe ich auch angefangen selbst in Listen zu denken...

Gründe, "Die Listensammlerin" zu mögen
  • tolle Charaktere
  • viele, witzige Listen ;-) das lockert die Handlung auf und zeigt die Eigenarten der Protagonisten wirklich toll
  • viel Gefühl (Humor aber auch Tragik haben sich in diesem Buch vereint)
  • ein ungewöhnlicher Erzählstil (Listen, Dialoge, genaue Beschreibungen, Zeitsprünge) ein wilder aber stimmiger Mischmasch
  • ein Buch voller kleiner und großer Weisheiten
  • Liebe und Mut
"Die Listensammlerin" erzählt davon wie anstrengend aber auch schön Familie sein kann und dass man seine Eigenarten als Stärke akzeptieren sollte. Es berichtet von kleinen und großen Schicksalsschlägen und wie wichtig der Mut ist, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen. Das Buch hat mich sehr bewegt, aber auch eine Menge Gründe zum Lachen geboten und sich einfach "gut" angefühlt. Wie der Apfelkuchen-Duft, den Sofia in der Wohnung ihrer Großmutter riechen konnte, auch wenn diese gar keinen Apfelkuchen gebacken hatte, hat das Buch eine Menge Wärme und Liebe verströmt.

Unterm Strich, schlicht und ergreifend 5 von 5 Leseratten.

Samstag, 8. Februar 2014

Angelesen: Der Teufel von New York von Lyndsay Faye

Ihr habt sicher gemerkt, dass es in der vergangenen Woche etwas ruhiger hier war. Das hängt damit zusammen, dass ich vor mich hinkränkele und Susi im Stress stand. Da war der Rattenbau kurzfristig ziemlich verwaist. Heute geht es endlich wieder weiter. Der Blog-Kalender hatte zwar einen anderen Vorschlag (ein schönes Bild&Wort für euch zum Wochenende) aber dann habe ich gerade bei vorablesen vorbeigeschaut und mir ist aufgefallen: ich habe noch nichtmal die Leseproben dieser Woche durchgesehen und die Neuen sind ja schon mit Riesenschritten im Anmarsch.
Und obwohl ich momentan manchmal ziemliches Pech mit Thrillern hatte (siehe "Schnitt" von Marc Raabe) hat mich "Der Teufel von New York" magisch angezogen. Dieses Buch hatte ich schon auf dem Merkzettel seit es bei vorablesen angekündigt wurde und der erste Leseeindruck ist wirklich super, das Bild&Wort muss also warten.

"Der Teufel von New York" von Lyndsay Faye
480 Seiten
15,90 € (Taschenbuch)

Erscheint am 01.03.2014
Eine Leseprobe von Vorablesen findet ihr hier.






Ich bin zwar durch das Cover und den Titel auf das Buch aufmerksam geworden, wirklich hängen geblieben bin ich aber erst bei der Inhaltsangabe. "Der Teufel von New York" dreht sich um einen grausamen Mord an einer Reihe von Kindern, 1845 in New York. Nur ein kleines Mädchen kann fliehen und wird kurze Zeit später vom Polizisten Timothy Wilde in den Straßen von New York gefunden. Das Mädchen ist verängstigt und völlig mit Blut besudelt. Das klingt schonmal ziemlich spannend und echt gruselig. 
[Anmerkung: Ich gebe ja zu, dass ich Kinder gruselig finde. Also natürlich nicht alle normalen Kinder die ich so Treffe, aber Kinder in Horror- oder Gruselfilmen machen mich echt fertig. Und es gibt eine MENGE Kinder in diesen Filmen, ein paar Beispiele gefällig? Mir fallen ganz spontan "The Ring", "Fall 39", "Das Waisenhaus", "Insidious", "Mama" (davor hab' ich mich gedrückt, ausgiebiges anschauen des Trailers hat mir gereicht *brrr), "So finster die Nacht", "Der Exorzist" und  "Shining" ein... ]
"Der Teufel von New York" bietet aber neben der offensichtlichen Spannung noch ein paar mehr Themen: die Migranten aus Europa, die das junge Amerika überschwemmen, aufkeimende Kriminalität und Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten. Das alles wird aus der Perspektive des jungen Polizisten Tmothy Wilde berichtet, der selbst offenbar keine leichte Kindheit hatte und das raue, unfreundliche New York kennen gelernt hat. Im  Jahr 1845 wird die Polizei von New York gegründet und Timothy steigt ein, weil er eine Beschäftigung braucht. Als ehemaliger Barmann hat er eine gute Beobachtungsgabe und sonderlich hoch sind die Anforderungen nicht um bei der Polizei einzusteigen.
Neben aller spannender Handlung kann mich aber auch ein Thriller erst überzeugen wenn der Schreibstil stimmt. Das ist bei "Der Teufel von New York" definitiv der Fall. Der Schreibstil ist detailliert, bietet aber vor allem eine ganz besondere, dichte Atmosphäre. Das kommt vor allem daher, dass die Beschreibungen von Personen und Orten, die Gespräche und Begebenheiten toll miteinander verwoben werden. Ich konnte mich von der Leseprobe kaum losreißen und war schon nach wenigen Seiten mitten in der Geschichte.
Der historische Hintergrund, die Protagonisten, der unglaublich flüssige und angenehme Erzählstil und die Spannung. Hier stimmt auf den ersten Blick alles. 

Ich hoffe sehr, dass ich auch bei dieser Verlosung nochmal Glück habe, so oder so: dies ist wieder eine der Entdeckungen, die ich unbedingt hier vorstellen möchte.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Angesehen: Moonrise Kingdom

Wir haben ein befreundetes Pärchen, deren Wohnzimmer sieht aus wie ein Filmmuseum. Mit dem Unterschied, dass unsere Freunde mehr Filme (und Filmfiguren) haben und alles liebevoller arrangiert ist. Wenn wir gemeinsam über Filme sprechen bekommen beide so ein begeistertes Glitzern in den Augen und neulich hat so ein Gespräch dazu geführt, dass ich mir „Moonrise Kingdom“ einfach mal ausleihen durfte.

„Moonrise Kingdom“
Universal Pictures Germany GmbH
94 Minuten
7,97 € (Blu-ray)







Auf einer kleinen Insel vor der Küste Neuenglands lebt die zwölfjährige Suzy mit ihren Eltern und kleinen Brüdern. Auf der anderen Seite der Insel verbringt der Waisenjunge Sam seinen Sommer in einem Pfadfinderlager. Die beiden sind Brieffreunde und haben sich einige Monate zuvor bei einer Schulaufführung kennen gelernt, Sam sah Suzy in ihrem hübschen Krähenkostüm und war direkt hin und weg. Dann im Sommer beschließen die beiden gemeinsam durchzubrennen und werden schließlich auf der Insel von den Pfadfinderführern, Suzys Eltern und dem Jugendamt gejagt. Während alle auf der Suche nach ihnen sind verbringen die beiden eine unbeschwerte Zeit erster Verliebtheit in einer kleinen abgelegenen Bucht.

So süß, lustig und unbeschwert die Handlung auch klingt, an mich ist der Film einfach nicht herangekommen. Es gab wirklich absolut lustige Szenen, die Schulaufführung und all die Kinder in ihren Teils albernen, peinlichen aber durchweg lustigen Kostümen und der schüchterne Sam der sich in Suzy auf den ersten Blick verliebt! Wirklich toll!
Die Szenen im Pfadfinderlager mit der fast schon militärischen Ordnung. Auch unglaublich witzig.
Von Suzys schräger Familie mit den nervenden kleinen Brüdern und dem skurrilen Elternpaar ganz zu schweigen...
Ein stimmiges Bild ergibt das alles aber während der ganzen 94 Minuten nicht und ich hatte keinen blassen Schimmer worum’s jetzt eigentlich gehen soll.
Die Flucht der beiden Außenseiter und ihre kindliche Verliebtheit hätte wirklich einen tollen Film abgeben können, hätte man da noch irgendeine Botschaft oder auch nur in sich stimmige Handlung entdeckt...
Insgesamt lässt mich „Moonrise Kingdom“ irgendwie sprachlos zurück. Ja, der Film ist hier und da witzig und ideenreich, aber nichts was man gesehen haben muss und ehrlich gesagt war ich am Ende froh, als der Film zu Ende war.

Ich kann kaum mehr zu dem Film sagen. Vermutlich muss man ihn selbst gesehen haben und vielleicht verstehen ihn einige von euch anders (besser!) als ich.
Der Film schien eigentlich genau mein Beuteschema zu sein. Ich liebe ja skurrile Figuren und abgedrehte Geschichten, vielleicht hatte ich dadurch auch zu hohe Erwartungen und die vielen begeisterten Rezensionen taten ihr übriges.
Ich bin dann doch ziemlich enttäuscht und gebe nur 2 von 5 Kinoratten für die einzelnen humorvollen Szenen, die fantastisch inszeniert waren und im Rahmen einer besseren Handlung super gewirkt hätten.

Montag, 3. Februar 2014

Montagsfrage #9 von Libromanie


Es ist wieder Montag und Libromanie hat sich wieder eine ausgefallenen Frage ausgesucht:  

"Welcher Romanfigur möchtest du dringend etwas sagen?"

Heute antworte mal nur ich - verständlicherweise, weil ich die redseligere von uns beiden bin. Und das führt mich auch gleich zu meiner Antwort: Ich möchte eigentlich keiner Romanfigur etwas dringend sagen. Meine Romanfiguren und ich sind im Reinen miteinander. Wir diskutieren nämlich alles direkt beim Lesen aus. Sie merken sofort, wenn mir etwas nicht gefällt - durch lautes Rufen, energisches Buch zuklappen oder auf den Tisch/Bett/Schoß fallen lassen. Gelegentlich diskutiere ich das ganze auch zunächst mit Freunden aus - wer mich kennt, braucht viele Bücher gar nicht selbst zu lesen, denn ich erzähle sie leidenschaftlich gerne nach.
Aber jetzt fällt mir doch jemand ein - Scarlett O'Hara! Ja ich stehe dazu - ich liebe dieses Buch! Schließlich steht es sogar auf meiner Top-20-Liste. Und ich liebe Red Butler! Und wie oft möchte ich Scarlett zurufen: Jetzt nimm ihn doch! Jetzt sei doch nett zu ihm! Jetzt sieh doch endlich ein, er ist es! Beim ersten Lesen war ich so sauer auf sie, dass ich das Buch zwischendurch für Monate weggelegt habe, um sie für ihre erste Ehe zu bestrafen.

Und dennoch verstand sie es nicht ...

Sonntag, 2. Februar 2014

Rezension: Wiedersehen in Hannesford Court von Martin Davies

Ein Buch meiner Weihnachts-Bestellung war „Wiedersehen in Hannesford Court“ von Martin Davies. Auf dieses Buch war ich im Adventskalender des dtv Verlags aufmerksam geworden und musste es unbedingt lesen. An sich wäre es eine perfekte Weihnachts-Lektüre gewesen, hat sich aber auch im Januar ganz gut geschlagen. Ein bisschen hin und her gerissen bin ich dann unterm Strich aber doch.

„Wiedersehen in Hannesford Court“ von Martin Davies
dtv Verlag
336 Seiten
14,90 € (Klappbroschur)








Tom Allen kommt nach seiner Zeit an der Front im Jahr 1919 das erste Mal wieder nach Hannesford Court, dem Landsitz der Familie Stansbury. Vor Ausbruch des ersten Weltkrieges hat er hier mit seinen Freunden (den Kindern der Familie und deren Clique) eine fröhliche und übermütige Zeit verbracht. Hinter der unbeschwerten Fassade schienen sich jedoch schon vor dem Krieg mehr zu verbergen, als Tom ahnte. Während des letzten Balles in Hannesford Court erlitt einer der Gäste einen Herzinfarkt. Der Sohn des Gastes erhielt kurz vor seinem Tod einen seltsamen Brief von dem alten Herren in dem er berichtete, dass er „Schreckliches“ in Hannesford Court beobachtete. Tom Allen versucht nun den Geschehnissen auf den Grund zu gehen.
Die Geschichte von „Wiedersehen in Hannesford Court“ ist etwas umständlich nachzuerzählen und braucht auch im Buch eine Weile, bevor sie Fahrt aufnimmt. Die ersten Kapitel waren recht zäh und ich habe mich gefragt, ob ich richtig in die Geschichte reinkommen würde. Nach ungefähr dem ersten Drittel des Buches war ich dann komplett in Hannesford Court mit seinem gesellschaftlichen Leben, den Intrigen und persönlichen Zerwürfnissen abgetaucht.
Die Sprache ist sehr detailliert und voll schöner Beschreibungen und passt zur feinen Gesellschaft in der die Handlung stattfindet. Die Abschnitte der Handlung, in denen Tom Allen mittels Gesprächen und eigenen Nachforschungen den Geheimnissen in Hannesford Court nachgeht haben für mich den eigentlichen Charme des Buches ausgemacht. Der Protagonist ist unheimlich sympathisch und trotzdem nicht makellos, seine Zeit während des Krieges beschäftigt ihn wie so viele andere junge Männer seiner Generation. Die so auftretende Kluft zwischen der oberflächlichen Gesellschaft und dem Protagonisten, der diesen schönen Schein hinterfragen möchte, war sehr interessant.
Richtig vom Hocker gehauen hat mich das Buch dann leider unterm Strich trotzdem nicht. Nach dem zähen Start hatte es zwar einen spannenden Mittelteil und ein interessantes Ende zu bieten, war jedoch kein Buch, das mit ganz neuen Ideen daherkommt.
Es fällt mir schwer dieses Buch gerecht zu bewerten, es ist ganz sicher kein schlechtes Buch, aber auch nicht so gut wie andere der mit 4-Ratten bewerteten Bücher. Eine mittelmäßige 3-Ratten-Bewertung ist eigentlich auch wiederum fast zu schlecht für „Wiedersehen in Hannesford Court“… trotzdem vergebe ich 3 von 5 Leseratten (mit Tendenz nach Oben) für diese Geschichte.

Samstag, 1. Februar 2014

Challenge 2014: 2. Leseexperiment

 

Es ist wieder Zeit für ein LeseExperiment und dieses Mal soll es schon etwas mehr Zufall sein:

"Würfele mit einem beliebigen Würfel und lies ein Buch, in dessen Titel die gewürfelte Zahl vorkommt." 

Bei den Würfeln seid ihr frei - ehrlich gesagt, freu ich mich besonders über kreative Würfelunterstützer. 
Hier greift auch zum ersten Mal die 25er-Regel: Wenn ihr das Buch auswählt, müsst ihr euch zuvor entscheiden, wo ihr es suchen wollt. Unter amazon, im Katalog der um die Ecke liegenden Bibliothek, in eurem oder fremden Bücherregalen. Das ist erst einmal egal - ihr müsst nur bedenken, dass ihr am Ende nur unter den ersten 25 Büchern wählen könnt, die ihr findet, deren Titel eure Zahl enthält. 

P.S. Auch wenn ihr das Buch z.B. über Amazon auswählt, könnt ihr es euch natürlich zum Lesen in der Bibliothek besorgen. Nur bei der Auswahl seit ihr dann auf die ersten 25 Ergebnisse von Amazon beschränkt.


An diesem Experiment nehmen sowohl Alex als auch ich teil. Deswegen haben wir uns zum gemeinsamen Würfeln getroffen. Alex brachte die ausgefallene Würfelsammlung ihres Mannes mit und wir hatten das folgende Ergebnis:















Der rote gehörte zu mir und entschied sich für 11. Alex ihrer ist der blaue und zeigte die acht. Die Würfel im Hintergrund waren nur Deko und ntaürlich nicht die vorherigen Versuche ;-)

Wichtig für unsere und eure Suche war/ist, dass die Zahl zwar im Titel vorkommen soll, aber nicht unbedingt als Zahl. Wie Alex unten erklärt, gingen auch Titel mit "Hab acht" oder ähnlichem. Die Zahlen dürfen sich natürlich auch wiederholen, wie z. B. "111 Dinge" und sie muss auch nicht exklusiv vertreten sein wie beispielsweise bei einem Titel mit "11:23 Uhr".

Mein Buch ist:

"Im Sommer abends um halb elf" von Marguerite Duras Suhrkamp Verlag
218 Seiten
16,80 € (Gebundene Ausgabe)

Alex und ich haben einen Arbeitgeber, der glücklicherweise auch über eine Bibliothek mit Fach- und "Trivialliteratur" verfügt. Dort gab ich die Zahl elf in den Computer ein und erhielt erstaunlich viele, gute Ergebnisse. Offensichtlich hat die Zahl elf eine große Bedeutung in der Weltliteratur und der Liebe.

Ausschlaggebend für dieses Buch war die Tatsache, dass es in meinem letzten Highlightbuch "Wie die Franzosen die Liebe erfanden" besprochen worden ist. Das liebe ich so am Prinzip Zufall! Ich wollte so gerne alle Bücher aus diesem Buch lesen und jetzt hab ich den Schupser für das erste bekommen.

Alex wird mit dem folgenden Buch teilnehmen:


"Acht Wochen verrückt" von Eva Lohmann
Piper Verlag
224 Seiten
8,99 € (Taschenbuch)

Meine Wahl für unsere 2. Challenge ist auf "Acht Wochen verrückt" gefallen. Ich habe mit einem 10-Seitigen Würfel gewürfelt und die Acht erwischt, im Angebot bei Amazon waren dann bei meiner Suche ziemlich skurrile Titel, die ersten acht Wochen im Leben eines Hundewelpen und diverse Ratgeber über Achtsamkeit. Unter diesen Nieten sind mir drei Bücher positiv ins Auge gestochen "Acht Wochen verrückt", "Hab acht auf meine Schritte" und "Die achte Offenbarung". Ich habe mir die ersten beiden aus der Bibliothek geholt, werde aber für die Challenge nur "Acht Wochen verrückt" lesen, weil es genau den Zweck unserer Challenge trifft: es ist ein Buch, dass ich ohne dieses Experiment vermutlich nie in die Hand genommen hätte.

Viel Spaß beim Würfeln und der Suche nach neuen Schätzen!
Wir sind gespannt auf eure Geschichten und Entdeckungen!