Freitag, 23. Mai 2014

Rezension: Ich koch dich tot von Ellen Berg

Ich habe angekündigt, dass ich mich in diesem Jahr auch mal öfter an neuen Genres probieren möchte. Mein Versuch im Bereich Fantasy war nicht sonderlich erfolgreich, bessere Tipps von euch habe ich schon auf meiner Liste und werde dort noch einen nächsten Versuch wagen.
Heute möchte ich euch von einem eigentlich klassischen „Frauenroman“ erzählen. In diese Richtung lese ich verdammt selten, weil mich die Themen häufig einfach nicht ansprechen. Auf dieses Buch bin ich aber auf der Leipziger Buchmesse aufmerksam geworden, der morbide Humor ist schon eher meins als rosa Kitschwölckchen und Shoppingtrips! Und es ist mal wieder ein Buch, das meine Mama und mich sofort gleichermaßen interessiert hat.

„Ich koch ich tot“ von Ellen Berg
Aufbau Taschenbuch Verlag
315 Seiten
9,99 € (Taschenbuch)








Vivi ist zwar erst Anfang 30, der Ehe mit ihrem Mann Werner ist aber schon deutlich die Luft ausgegangen. Als Werner beim Abendessen plötzlich vornüber ins Gulasch kippt, ändert sich für Vivi alles. Werners Ableben war zwar eigentlich ein Unfall, doch Vivi merkt dass eine gesunde Portion Rattengift so manches Problem lösen kann. Sie baut sich ein neues Leben ohne Werner auf und überwindet dabei auch so manches männliche Hindernis.

„Ich koch dich tot“ ist ein Buch das Spaß macht. Die Szene direkt zu Beginn des Buches ist super gewählt und irgendwie geht die Geschichte damit so skurril und spritzig los, dass man gleich mitten in der Geschichte steckt.
Vivi ist als Charakter sehr sympathisch, obwohl ich irgendwie irritiert war, als sie so jung und hübsch beschrieben wurde. Die Ehe mit ihrem Werner wurde so grau und eintönig dargestellt, dass ich es mir eher für ein deutlich älteres Paar vorstellen konnte. Auch das Cover hatte bei mir den Eindruck vermittelt, es würde durch den Tod des Gatten der „zweite Frühling“ einer nicht mehr ganz jungen Frau eingeläutet. Ich weiß nicht warum, aber für mich hätte das auch deutlich besser zur Handlung gepasst, als das Setting mit der jungen und attraktiven Vivi. Trotzdem hat die Geschichte am Ende Spaß gemacht  und spricht durch die Charaktere vielleicht sogar noch mehr Leser an, als es die Geschichte „Ü60“ getan hätte.

Eigentlich hat mir der Humor des Buches gut gefallen, es steckt viel Situationskomik und morbide Scherze darin, abgerundet durch die tolle Kombination seltsamer Charaktere. Leider kamen mir dazwischen einige der „spannenden“ Szenen etwas holperig in der eigentlich lustig-lockeren Handlung vor.

Eine Bewertung von „Ich koch dich tot“ fällt mir wirklich schwer, klar hat es neben den literarischen Perlen in meinem Regal seine Schwächen in Sachen Handlung oder Logik. Trotzdem hat mir das Buch Spaß gemacht und mich gut unterhalten, obwohl ich mit Büchern dieses Genres sehr kritisch bin. Mit Büchern seines Genres möchte ich es auch vergleichen. Perfekt ist es aber auch in seinem Genre nicht, da man aus der Handlung einfach noch mehr hätte machen können und z.T. falsche Erwartungen geweckt wurden.
Unterm Strich komme ich (nach langem hin und her) trotzdem auf 4 von 5 Leseratten. Das überrascht mich selbst ein bisschen, freut mich aber umso mehr. Ich habe einfach Spaß daran auch immer wieder neue Genres zu probieren und mich nicht von alten Abneigungen bremsen zu lassen. So kann es ab und an klappen, wieder positive Exemplare der sonst nicht mehr beachteten Genres zu entdecken.

3 Kommentare:

  1. Ich habe mich auch erst einmal an so eine Art Roman gewagt und war wirklich positiv überrascht! Ich habe "Mein Gott, wanda" gelesen und kann dir das Buch wirklich weiterempfehlen, wenn du wieder etwas mit Humor suchst! "Ich koch dich tot" steht noch auf meinen SuB! ;) Mit so Shoppingqueen-Bücher und Liebesromanen kann ich auch nichts anfangen....vielleicht gefällt die Wanda ja ? ;)
    LG Martina

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    1. Hallo! :)

      Dein Vorschlag klingt wirklich witzig, so wie Wanda im Klappentext beschrieben wird hätte ich mir auch Vivi toll vorstellen können. Ich bin gespannt was du dann zu "Ich koch dich tot" sagst. :) Du musst ja einen unheimlich großen SuB haben!

      Viele liebe Grüße
      Alex

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  2. Mir war das Buch zu brachial

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