Mittwoch, 16. April 2014

Rezension: Wer das Schweigen bricht von Mechtild Borrmann

Über „Wer das Schweigen bricht“ hatte ich bei Petzi gelesen und es mir dann bei meiner rebuy-Bestellung gegönnt. Eigentlich habe ich gerade schon an einem Buch gelesen, als mich jetzt „Wer das Schweigen bricht“ so ansprach, dass ich es einfach noch dazwischen geschoben habe.

„Wer das Schweigen bricht“ von Mechtild Borrmann
Pendragon Verlag
224 Seiten
9,95 € (Taschenbuch)










Robert Lubisch stand seinem Vater nie besonders nah, der distanzierte Patriarch lies seinen Sohn nur sehr selten näher an sich heran. Als der Vater stirbt und Robert in dessen Nachlass das Foto einer schönen unbekannten Frau und den Wehrpass eines Fremden findet, bleibt Robert nichts anderes übrig, als selbst zu recherchieren. Anfangs ist Robert nur einer eventuellen Affäre seines Vaters auf der Spur, was er findet ist eine Wahrheit, die weit tiefer reicht.

Geschichten rund um den zweiten Weltkrieg haben es bei mir leider manchmal schwer. In der Schule hat unsere Deutschlehrerin leider kaum andere Themen behandelt und mich mit dieser Thematik einfach überfrachtet. Deswegen greife ich, obwohl mich Geschichte generell interessiert, eher selten zu Büchern dieser Epoche. Ich freue mich aber doppelt, wenn ich Bücher über diese Thematik finde, die mich noch begeistern können. „Wer das Schweigen bricht“ ist so ein Buch.
„Wer das Schweigen bricht“ ist ein schmales Büchlein, das trotzdem eine ganze Menge bietet. Auf zwei Zeitebenen wird erzählt: Da ist die Geschichte von Robert, der in der Gegenwart der Vergangenheit seines Vaters nachspürt. Und dann sind da die Geschehnisse zur Zeit des zweiten Weltkriegs, in der sich die Schicksale von sechs jungen Menschen auf dramatische Weise entwickeln. Es hat mir super gefallen, wie man allein anhand der Sprache immer genau wusste, wo in der Geschichte man sich befindet. Die eher lockere und einfache Sprache der Gegenwart steht im Kontrast zur etwas gesetzteren Wortwahl der Vergangenheit. Das ist wirklich gut gelungen!
Die Charaktere sind außerdem allesamt sehr schön herausgearbeitet. Bei so dünnen Büchern habe ich oft das Gefühl, dass die Figuren nicht mit genügend Tiefe ausgestattet werden, um die Erzählung tragen zu können. Hier sind alle Figuren detailliert beschrieben und trotzdem verliert sich die Autorin nicht in Details, die Handlung steht immer im Fokus.
Ich war direkt von Beginn an Mitten in der Geschichte angekommen. Denn „Wer das Schweigen bricht“ ist ein Krimi, der kurzweilig eine spannende Geschichte erzählt, welche durch die Schicksale einer Gruppe von jungen Menschen zur Zeit des zweiten Weltkriegs verbunden ist. Zwar war die Handlung leider nicht bis zum Ende so durchgehend unerwartet, wie ich es mir erhofft hatte, die Geschichte ist aber durchgehend stark und glaubhaft. 
Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Leseratten, weil „Wer das Schweigen bricht“ ein starker Krimi ist, der mich begeistert hat, aber der für meinen Geschmack noch nicht genug aus der Masse hervorsticht.

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